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Achtung Feinkost! Greenpeace: Lebensmittelhersteller sperren sich gegen gentechnikfreies Tierfutter

Hamburg (ots)

Einige Lebensmittelbranchen weigern sich, auf
genmanipulierte Pflanzen im Tierfutter zu verzichten, obwohl
Verbraucher Gentechnik bei der Herstellung von Lebensmitteln
ablehnen. Nach Unterlagen, die Greenpeace vorliegen, hat der
Bundesverband der deutschen Feinkostindustrie seine Mitglieder dazu
aufgerufen, sich im Greenpeace-Einkaufsratgeber „Essen ohne
Gentechnik“ ‚rot‘ einstufen zu lassen. Rot markiert sind diejenigen
Firmen, die nicht auf Gentechnik verzichten wollen oder die Aussage
verweigern. Der erfolgreiche Ratgeber soll Verbrauchern helfen, auch
Lebensmittel von Tieren zu finden, die keine Gen-Pflanzen fressen.
Die Feinkosthersteller sind die zweite Branche, die sich gegen die
Verbraucher stellt. Zuvor wurden bereits die Molkereien von ihrem
Verband aufgefordert, Greenpeace die Auskunft zu verweigern.
„Lebensmittelproduzenten verschwören sich gegen die Verbraucher“,
sagt Carmen Ulmen, Gentechniksprecherin von Greenpeace. „Statt
gentechnikfrei zu produzieren, behaupten einige Branchen immer
wieder, Tierfutter ohne Gen-Pflanzen gebe es nicht mehr. Eine glatte
Lüge.“ Greenpeace fordert von der Lebensmittelindustrie, auf
Gentechnik zu verzichten und keine Produkte von Tieren zu verwenden,
die genmanipulierte Pflanzen zu fressen bekommen.
Laut einem Schreiben des Bundesverbandes der deutschen
Feinkostindustrie in Bonn vom 1. Februar 2005 ist es das
verbandsinterne Ziel, den Greenpeace-Einkaufsratgeber „zu einem
Fehlschlag werden zu lassen“. Wenn sich die Feinkostindustrie „rot“
listen lasse, wäre „das Ziel des Greenpeace-Einkaufsratgebers,
Gentechnik (...) zurückzudrängen, endgültig verfehlt“. Mitglieder des
Verbands sind Kraft, Kühne und weitere Hersteller von Fertigsalaten
und Soßen. Doch es regt sich Widerstand – so verurteilt das
Verbandsmitglied Bonduelle Frische GmbH das Vorgehen: „Der Verband
verfolgt mit dieser Initiative eine kurzsichtige, am Verbraucher
vorbei gehende Politik“, sagt Geschäftsführer Hellmut Stöhr.
Bereits am 12. November 2004 hatte der Milchindustrie-Verband in
Bonn in einem internen Rundschreiben an Mitgliedsmolkereien
aufgerufen, den Greenpeace-Ratgeber zu blockieren. Der Verband setzte
die Molkereien sogar telefonisch unter Druck, keine Gespräche mit
Greenpeace zu führen. Nicht alle Molkereien sind der Aufforderung
gefolgt. Dagegen halten sich mehrere Dutzend Firmen an die Vorgabe,
darunter Müller, Bauer, Zott und Hochwald.
„Es gibt keinen Grund, die Wünsche der Verbraucher zurückzuweisen.
Der Verzicht auf Gen-Futter ist möglich“, sagt Carmen Ulmen. „Das
beweisen die Molkereien Andechser und Emmi, die keine Gen-Pflanzen
mehr verfüttern lassen." Milchkühe können statt importierter Soja
auch einheimischen gentechnikfreien Raps fressen. 88 deutsche Händler
bieten Tierfutter ohne Gen-Pflanzen an. Internationale Zertifizierer
wie Genetic ID können jederzeit gentechnikfreies Sojaschrot
garantieren, vor allem aus Brasilien. 45 Prozent aller Soja- und 86
Prozent aller Maispflanzen weltweit sind gentechnikfrei.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Carmen Ulmen, Tel. 040-
30618-344 bzw. 0171-8780 840. Ratgeber Bestellung unter Tel. 040-
30618-120. Download: www.einkaufsnetz.org. Händler, die Tierfutter
ohne Gen-Pflanzen anbieten: www.greenpeace.de/landwirte-info.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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