NABU wirft Bundesregierung Untätigkeit beim Transitverkehr vor
Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat der Bundesregierung weitgehende Untätigkeit angesichts des stetig wachsenden, europaweiten Transitverkehrs vorgeworfen. "Es ist kein Lösungsansatz in Sicht, der auf Transportvermeidung, -verringerung oder -verlagerung hindeuten könnte," sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Die gescheiterten Verhandlungen der EU-Verkehrsminister zeigten, dass das Kirchturmprinzip auch in Deutschland weiterhin hochgehalten werde. Sowohl zum Schutz der Gesundheit von Anwohnern als auch aus Umweltgründen sei eine durchgreifende Reduzierung der Lastwagentransporte und eine Verlagerung sinnvoller Transporte auf die Schiene unverzichtbar und überfällig.
Flasbarth nannte die Reaktion von Bundesverkehrsminister Klimmt zur Brenner-Blockade durch die österreichischen Bürgerinitiativen "unakzeptabel". Die Blockade sei angesichts des alltäglichen Transitterrors in höchstem Maße gerechtfertigt gewesen. Der NABU solidarisiere sich ausdrücklich mit den Bürgerinitiativen und unterstütze deren Forderungen nach einer drastischen Transitverringerung. Flasbarth: "Es ist nicht nur legitim, sondern ein Gebot der Vernunft, gegen die alltäglichen Unsinnstransporte des Just-in-time-Verkehrs durch die Alpentäler zu demonstrieren."
Wenn Minister Klimmt gegen die Blockade opponiere, ignoriere er die Belastung von Mensch und Natur. Flasbarth weiter: "Blockaden sind ein letztes Mittel, eine Notbremse. Niemand wird ausschließen können, dass wir vielleicht eines Tages auch in Deutschland gezwungen sein werden, diese Notbremse zu ziehen, denn mit der Öresund- und geplanten Fehmarnbelt- Querung droht uns die Transitwelle aus Skandinavien und dem Baltikum ebenso wie durch die A 20." Der NABU fordere daher die Einführung einer wirklich adäquaten, Unsinnstransporte reduzierenden Schwerverkehrsabgabe und einen Ausbau des Schienennetzes.
Für Rückfragen: Rüdiger Wohlers, NABU Oldenburg, 0441-25600 Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de
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