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NABU

NABU-Truppe in Kirgisistan rettet junge Schneeleopardin

Bonn (ots)

- Die fünfköpfige Wildhütertruppe 'Gruppa Bars' des
Naturschutzbundes NABU hat mit einer dramatischen Aktion in
Kirgisistan einen illegalen Wilderer- und Händlerring auffliegen
lassen und dabei ein sechs Monate altes Schneeleopardenweibchen vor
einem grausamen Schicksal gerettet. "Das Tier hätte vermutlich nach
China in einen Zirkus oder an Privatleute verkauft werden sollen, um
später wegen seines Fells oder seiner Knochen getötet zu werden",
sagte Birga Dexel, Leiterin des NABU-Schneeleopardenprojektes. Dass
die Schneeleopardin überlebt hat, grenze an ein Wunder, so Dexel
weiter: "Der Zustand des jungen Tieres war jämmerlich, ein Bein bis
zum Oberschenkelknochen abgerissen." Von einer ausgewachsenen
Schneeleopardin konnten die Wildhüter nur noch das Fell sicherstellen
-- vermutlich hatte das Jungtier tagelang neben der toten Mutter
ausgeharrt.
Dank der zügigen und unbürokratischen Zusammenarbeit zwischen
NABU, dem Bundesumweltministerium, dem Bundesamt für Naturschutz
(BfN) sowie dem kirgisischen Umweltministerium konnte das schwer
verletzte Tier am 23. Dezember nach Deutschland ausgeflogen werden.
Die Schneeleopardin wird zunächst im Wildpark Lüneburger Heide eine
neue Heimat finden und als erstes wildgefangenes Tier seit über 12
Jahren in das Europäische Erhaltungs-Zuchtprogramm (EEP)
eingegliedert. Der Schneeleopard ist eine der seltensten und
schönsten Großkatzen überhaupt, der weltweite Bestand an wildlebenden
Tieren wird auf möglicherweise nur noch 4500 Exemplare geschätzt.
NABU-Vizepräsident Michael Succow bewertete die Rettungsaktion als
"Weihnachtswunder" und großartigen Erfolg für das
NABU-Artenschutzprojekt in Kirgisistan: "Die Wildhüter sorgen unter
Einsatz ihres Lebens dafür, dass sich kein Wilderer und Händler mehr
sicher fühlen kann." Bei dieser Aktion wurden insgesamt fünf Personen
festgenommen und umfangreiches Beweismaterial eingezogen. Seit
Gründung der 'Gruppa Bars' vor knapp zwei Jahren wurden rund 80
Wilderer verhaftet, knapp 400 Waffen und Fallen vernichtet oder
beschlagnahmt sowie zahlreiche Felle von Schneeleoparden und anderen
geschützten Wildtieren beschlagnahmt.
Succow bedankte sich insbesondere bei der parlamentarischen
Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Gila Altmann, dem
kirgisischen Umweltminister sowie BfN-Präsident Hardy Vogtmann für
deren Einsatz zur Rettung und raschen Überführung der jungen
Schneeleopardin. Ebenso dankbar sei der NABU für die durch den
Safaripark Hodenhagen zur Verfügung gestellte tierärztliche
Betreuung.
Im Wildpark Lüneburger Heide, wo es bereits zwei Tiere dieser Art
gibt, soll die junge Schneeleopardin zunächst einmal aufgepäppelt und
medizinisch gründlich versorgt werden. Für Birga Dexel jedenfalls ist
der Weihnachtsurlaub gestrichen: "Ich werde mich in den nächsten
Wochen täglich selber davon überzeugen, dass es der Kleinen bald
wieder besser geht."
Eine Auswahl der Fotos findet sich im Internet unter www.nabu.de.
Sie wollen helfen? Das Spendenkonto unter dem Stichwort
"Schneeleopard": Nr. 100 100, Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370
205 00
Für Rückfragen:
Birga Dexel, NABU-Projektleiterin Schneeleopard, Tel. 030-284984-0
oder 0172-9170878. Dort gibt es auch nähere Informationen zur der
Rettungsaktion, Fotos sowie Beta-Filmmaterial.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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