PHOENIX-Programmhinweis für Sonntag, 12. März 2000
Köln (ots)
9.00 Uhr Pilgerstätten Marschziel Lourdes - Wenn Soldaten auf Pilgerfahrt gehen
Wenn Soldaten eine Pilgerfahrt machen, ist das schon ein eher außergewöhnliches Ereignis. Erst recht, wenn sich 20.000 Soldaten aus aller Welt im südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes treffen. Seit über 40 Jahren sind auch die Deutschen dabei, die immer ein besonders starkes Kontingent stellen. Vier Tage feiern Gesunde und Kranke in der beeindruckenden Atmosphäre von Lourdes ein großes Fest: In einer eigentümlichen Mischung aus Frömmigkeit, militärischer Folklore und feucht-fröhlicher Massenparty.
Dokumentation von Viola Schmid und Claudia Kucza
9.30 Uhr Messe zum "Tag des Vergebens"
Mea culpa - Papst Johannes Paul II. bittet um Vergebung für Irrtümer, Versäumnisse und Fehler der Vergangenheit.
20.15 Uhr Der Berg, die Schnecken und die Zeit Tibet. Eine Reise ins Klima der Vergangenheit, 1. Teil
Im CO-Gehalt der Erdatmosphäre sieht die Mehrheit der Wissenschaftler heute den wesentlichen Grund für weltweite Temperaturschwankungen. Weil aber noch viele Wirkmechanismen unvollständig verstanden sind, versuchen Forscher vermehrt, Daten über das Klima der Vergangenheit zusammenzutragen und so Modelle zu entwerfen, wie in der Erdgeschichte die komplexen Wirkmechanismen des Klimageschehens ineinander gegriffen haben.
Aber das Klima der Vergangenheit zu bestimmen, ist äußerst schwierig: Was man bisher darüber wusste, musste man aus Fossilienfunden folgern und aus aufwendigen physikalischen Feinmessungen an Gesteinen ableiten. Neuere Modelle nehmen nun an, dass über eine sehr lange, geologische Zeiträume der CO2-Gehalt unserer Atmosphäre allein von der Gesteinverwitterung reguliert wird, und jüngste Forschungen in den USA haben dazu überraschende Zwischenergebnisse gebracht.
Für Geologen und Klimatologen dürfte Tibet bei diesen Prozessen eine Schlüsselrolle gespielt haben. Tibet sei in der Erdgeschichte eine Art Thermostat gewesen, eine "Kälteschaukel", durch die die vielen Hundert Millionen Jahre lange Warmzeit der Dinosaurier beendet wurde und das Klima auf der ganzen Erde soweit abkühlte, dass das Eiszeitalter kommen konnte und damit letztendlich auch der Auftritt des Menschen.
Fünf Professoren aus den USA, Großbritannien, der Schweiz und China haben im Herbst 1994 eine geologische Expedition aufs Dach der Welt unternommen, um in ungastlichen Gegenden des Plateaus ihre Forschungen zu betreiben. Können die extrem langsamen Prozesse, die Berge entstehen und vergehen lassen, das Leben auf unserem Planeten wirklich so wesentlich bestimmt haben?
21.45 Uhr Die Aeckerles in Strümpfelbach Vom Leben und Vererben einer schwäbischen Familie
Der Film erzählt vom Treffen eines Familienverbandes, der sich alle drei Jahre in Strümpfelbach im Remstal trifft. Rund 150 Mitglieder, die zu den Schwäbischen Aeckerles gehören, sind zusammengekommen. Zum ersten Mal traf man sich im November 1933, die älteren Aeckerles nennen die Veranstaltung noch immer "Sippentag". Im Verlaufe des Familientages wird viel geehrt und gesungen, der Toten gedacht und der Nachwuchs begutachtet. Das wichtigste Requisit ist der Stammbaum aus Nachkriegspackpapier. Allerdings finden nur männliche Aeckerles ihren Namen dort. Es wird nach Verschollenen gefahndet und über die typischen Aeckerle-Nasen diskutiert. Was bedeutet für die Aeckerles dieser Tag und was bedeutet Familie überhaupt? Vier Mitglieder der Familie werden in ihrer privaten Umgebung vorgestellt. Die Familie, deren Zerfall immer wieder beklagt wird, verfällt bei den Aeckerles nicht. Allerdings geht es dabei nicht immer so heiter zu wie auf dem Familientag in Strümpfelbach.
Film von Ursula Scheicher
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