PHOENIX-Erstausstrahlung: Das Land meiner Mutter - Identitätssuche im Jemen, Sonntag, 31. Juli 2011, 23.30 Uhr
Bonn (ots)
Der junge Brite Dean besucht wenige Monate vor Ausbruch der Unruhen Jemen, die Heimat seiner Mutter. Der Dokumentarfilmer Steph Atkinson begleitet ihn auf seiner gefährlichen Reise, die verständlich macht, warum die Menschen in der arabischen Welt revoltieren.
Dean ist 21 und lebt mit seiner Schwester und seinen Eltern wohlbehütet im britischen Sheffield. Sein Vater ist Brite, und seine Mutter stammt aus Jemen. Endlich will der junge Muslim die Heimat seiner Mutter kennen lernen. Er hofft, er werde dort mit seiner Religion besser akzeptiert, und will vielleicht einmal dort leben. Seine Eltern sind nicht begeistert über seine Pläne, denn Jemen ist ein gefährliches Land. Aber Dean lässt nicht locker.
Im Herbst 2010 ist es endlich so weit. Kaum in Jemen gelandet, realisiert Dean, wie berechtigt die Angst seiner Eltern ist. Er fühlt sich unwohl in seinen westlichen Kleidern und merkt, wie misstrauisch die Passanten auf ihn und die Filmcrew reagieren. Zum ersten Mal ist er froh, dass ihm von BBC ein persönlicher Sicherheitsbeamte zugestanden wurde.
So feindlich die Stimmung auf der Strasse ist, so herzlich wird Dean von seiner Grossmutter empfangen. In ihren langen Gesprächen vertraut sie ihm an, dass sie schon mit zehn Jahren zwangsverheiratet worden war und mit elf seine Mutter zur Welt gebracht hatte. Obwohl laut Gesetz Mädchen erst mit 15 heiraten dürfen, ist die Kinderheirat in Jemen sehr verbreitet. Deans Grossmutter hatte eine glückliche Ehe, doch die meisten Mädchen sind durch die frühe Zwangsheirat schwer traumatisiert - so auch die 13-jährige Amena, die Dean erzählt, dass ihr Vater sie verheiratet hat, um seine Schulden bezahlen zu können.
Dokumentation von Steph Atkinson, DRS/SF/2011
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