Alle Storys
Folgen
Keine Story von PHOENIX mehr verpassen.

PHOENIX

Phoenix-Programmhinweis: Dienstag, 10. Juli 2001

Bonn (ots)

20.15 Uhr PHOENIX - Schwerpunkt:
   Mazedonien - Ein Fall für die Bundeswehr?
Wieder gab es Schießereien in Mazedonien. Nahe Tetovo sollen
albanische Rebellen Straßenbarrikaden errichtet haben und
slawisch-mazedonische Bewohner vertrieben haben. Der seit Freitag
geltende Waffenstillstand ist damit gebrochen. Gleichzeitig lehnten
Führer der albanischen Parteien den von der NATO vorgelegten
Friedensplan ab. Die Lage spitzt sich zu. Damit steigt die
Wahrscheinlichkeit eines NATO-Einsatzes. Und für Deutschland stellt
sich wieder einmal die Frage, ob Bundeswehr-Soldaten daran beteiligt
werden sollen. Bundeskanzler Gerhard Schröder will die Bundeswehr an
einem neuen Einsatz in Mazedonien beteiligen, um der internationalen
Verpflichtung gerecht zu werden. Ihm gegenüber stehen die Kritiker.
Sie sind der Meinung, die Bundeswehr ist für einen Einsatz in
Mazedonien nicht gerüstet und die Folgen und Gefahren sind nicht
abzuschätzen.
Soll die Bundeswehr wieder auf dem Balkan eingesetzt werden? Sind
die Streitkräfte für einen entsprechenden Einsatz gerüstet? Werden
die Gefahren richtig eingeschätzt?
Martin Schulze diskutiert mit Gert Weisskirchen, SPD, Hans
Christian Ströbele, B'90/Die Grünen, und General a.D. Klaus
Reinhardt.
14.00 Uhr Jagdszenen aus Südspanien
   Fremdenfeindlichkeit beim europäischen Nachbarn
Es war eine Art "Kristallnacht" im Februar 2000 in El Ejido -
marokkanische Läden wurden demoliert und geplündert, Autos und
Wohnungen von Nordafrikanern in Brand gesteckt. Vermummte Jugendliche
schleppten die heiligen Bücher und Kultgegenstände aus den
islamischen Gebetshäusern auf die Straße, um unter Gejohle darauf zu
pinkeln. Marokkaner und Algerier wurden gejagt, verprügelt und schwer
verletzt. Es war eine regelrechte "Caza del Moro" (Maurenjagd), ein
Ausbruch rassistischer Gewalt: Jagdszenen aus Südspanien.
In der spanischen Provinz Almeria, um die Stadt El Ejido herum,
sieht man, so weit das Auge reicht, nur Plastik. Die Gewächshäuser
haben eine Ausdehnung von 35.000 Hektar. Aus dieser Gegend kommt der
größte Teil des Gemüses, das in Mitteleuropa gegessen wird. In der
ehemals völlig rückständigen Halbwüste von El Ejido hat sich in
wenigen Jahren ein Boom vollzogen, der das Leben völlig verändert
hat. Neue Städte schießen aus der Plastiklandschaft hervor, viele
Bauern werden fast über Nacht zu Millionären. Es gibt jede Menge
Arbeit und einen enormen Bedarf an Arbeitskräften, den der
einheimische Arbeitsmarkt nicht decken kann.
Und gleich gegenüber, auf der anderen Seite des Meeres, liegt
Afrika. Dort leben Menschen, die Arbeit und ein bisschen Wohlstand
dringend suchen. Sie kommen in Scharen nach Almeria, auf legalen und
auf illegalen Wegen. Tausende riskieren bei nächtlichen Überfahrten
in winzigen Booten ihr Leben, jedes Jahr ertrinken Hunderte von ihnen
im Mittelmeer.
Einerseits werden sie dringend gebraucht: Als billige
Arbeitskräfte, die bei Temperaturen von über 50 Grad unter dem
Plastik schuften. Anderersetis sehen sich die Einheimischen durch die
Fremden, die sie so brauchen, bedroht. Sie sprechen von Überfremdung.
"Basta ya" - es reicht. Schon jetzt leben in der Provinz Almeria
Menschen aus über hundert Nationen. Doch die Angst und der Zorn
richten sich vor allem gegen die "Moros", die Mauren, das sind
Marokkaner und Algerier. Der Autor des Films war lange Zeit vor Ort.
Sein Fazit nach einem Jahr: Nichts hat sich geändert in El Ejido, die
"Kristallnacht" kann sich jederzeit wiederholen.
Film von Werner Biermann (2001)
17.15 Uhr Jetzt bist Du Deutsche und ganz normal
   Vier Mädchen zwischen Hamburg und Kurdistan
In Deutschland fühlen sie sich als Türkinnen, in der Türkei als
Deutsche. Gülcan (15), Sliha (14), Fatma (12) und Zeynep (11) kommen
aus einer Familie mit acht Kindern und sprechen besser Deutsch als
Türkisch. Kurdisch, die Muttersprache ihrer Eltern, verstehen sie
kaum noch. "Manchmal fühle ich mich wie ein bunter Hund", sagt die
Jüngste.
Obwohl  ihre Eltern noch streng in den Regeln des Islam und der
türkischen Tradition aufgewachsen sind, lassen sie ihren Töchtern
viele Freiheiten. Sie dürfen im Mini herumlaufen, ihre Musik hören,
und ob sie Kopftuch tragen oder nicht, das ist ihre Sache.
Den Sommer allerdings verbringt die Familie im Heimatdorf der
Eltern, im kurdischen Südosten der Türkei: 45 Grad und kaum Schatten,
staubige Wege und jede Menge eigenartiger kleiner Insekten. Für die
Mädchen ist das alles andere als ein Heimspiel. Auch wenn hier am
Oberlauf des Euphrat die Wiege der abendländischen Kultur stand, ihr
Zuhause ist Hamburg, ganz klar.
Keine kann sich vorstellen, so wie ihre Freundinnen in der Türkei,
ohne Berufsausbildung ins Leben zu starten. Sie wollen später mal
Anwältin werden, Polizistin oder Schriftstellerin. Heiraten, ja
vielleicht, aber die Familie sollte schon zustimmen. Kinder, sicher,
aber höchstens zwei. Die klassische Rolle der türkischen Frau ist bei
ihnen passé. Mitteleuropa ist ihre Heimat, auch wenn sich die
kurdischen Wurzeln immer wieder in ihnen selbst bemerkbar machen.
Der Film zeigt den Blick der vier jungen Deutschtürkinnen auf ihre
Welt in Hamburg und im Südosten der Türkei und erzählt eine kleine
Geschichte zwischen den Kulturen.
Film von Louis Saul (2000)
Neue 4-teilige Reihe
   Wissenschaft und Umwelt
   19.15 Uhr Wenn die Natur zuschlägt
1. Teil: Das große Zittern - Wie die Japaner sich auf das Erdbeben
vorbereiten
1995 wurde Kobe von einem Erdbeben der Stärke 7,2 getroffen, das
in 20 Sekunden die achtfache Energie der Atombombe von Hiroshima
freisetzte. Das Ergebnis: 6432 Tote - 80 Prozent von einstürzenden
Häusern erdrückt - 250.000 Gebäude zerstört oder beschädigt - 350.000
Menschen obdachlos.
Das Trauma von Kobe hat den Japanern einmal mehr vor Augen
geführt, in welcher großen Gefahr sie schweben. Hatten die Ahnen noch
geglaubt, dass Nippon auf dem Rücken eines riesigen Wels ruht, der
sich ab und zu bewegt und das Inselvolk durchschüttelt, so verweist
die moderne Erdbebenforschung auf drei Erdplatten, die im
Tokai-Becken in der Nähe von Tokio aufeinander treffen. Dabei wird
eine Platte Zentimeter um Zentimeter nach unten gedrückt - so lange,
bis sie bricht. Bei diesem gewaltigen "Druckausgleich" wackeln in
Japan die Häuser. Die Elf-Millionen-Metropole Tokio zittert davor,
dass es sie beim nächsten Mal trifft. Ist die Hauptstadt inzwischen
besser vorbereitet als Kobe?
Erdbebensicheres Bauen "made in Japan" zählt zur Weltspitze. So
verfügen die modernsten Hochbauten in Tokio über Großrechneranlagen,
die bei einem Erdstoß blitzschnell Belastungen des Gebäudes berechnen
und tonnenschwere Gewichte auf dem Dach in Bewegung setzen. So werden
gefährliche Schwingungen neutralisiert. Viele Japaner sind davon
jedoch nicht überzeugt und bauen auf Selbsthilfe.
Film von Thomas Euting (2000)
Nächste Folge "Im Auge des Hurrikans" am Dienstag, 17.7., 19.15
Uhr
21.00 Uhr Passion Balkan
   Lokalaugenschein in Sarajevo und Tetovo
Im mazedonischen Tetovo brennen Häuser, während internationale
Sport-Events die Kriegswunden im bosnischen Sarajevo heilen sollen.
Zwei Schauplätze, ein Schicksal? Wenn auch zeitverschoben? Gibt es
keinen Fortschritt in der Geschichte? Können Kriege nicht durch
"Erfahrungs-Interventionen" verhindert werden?
Ivica Osim, Vizebürgermeister von Sarajevo, ist pessimistisch. Der
Mufti von Tetovo ebenfalls: Er bangt um die älteste Moschee am
Balkan, während Granaten in ihrer Umgebung einschlagen. 8.000
Menschen sind bereits auf der Flucht. In der größten albanischen
Stadt in Mazedonien herrscht Ausgehverbot, die Rebellen ignorieren
das Ultimatum der Regierung in Skopje.
"Passion Balkan" berichtet aus Sarajevo und Tetovo und fragt,
welche Konfliktlösungen in der aktuellen Phase möglich sind.
Film von Regina Strassegger (2001)
21.30 Uhr Baumärkte für den Balkan
Jugoslawien nach dem Krieg - ein jungfräulicher Markt mitten in
Europa. Klar, dass Glücksritter da gute Gewinne wittern. Nach MAN,
Bosch und Siemens trauen sich jetzt die ersten deutschen
Kleinunternehmer in die Krisenregion. Auch die Balkanexperten Helmut
Lerch und Karl-Heinz Knoop begeben sich ins ehemalige Kriegsgebiet.
Lerch handelt in Duisburg mit Baumarkt-Waren, hat in der Ukraine den
größten Baumarkt Russlands aufgebaut. Fabrikant Knoop exportiert
seine westfälischen Getreidetrocknungsanlagen bereits nach Rumänien
und Bulgarien.
Film von Janine Krüger (2001)
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, e-mail:presse@phoenix.de

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: PHOENIX
Weitere Storys: PHOENIX
  • 06.07.2001 – 13:44

    Phoenix-Programmhinweis: Montag, 9. Juli 2001

    Bonn (ots) - 20.15 Uhr PHOENIX - Trendbarometer Moderation: Martin Schulze 9.15 Uhr und 13.30 Uhr Im Banne des Heilens Genforschung und der Gewissenskonflikt der Ärzte Die Verheißung mancher Gen- und Stammzellen-Forscher ist enorm: Fast könne man meinen, Heilungen auch schlimmster Krankheiten seien in greifbare Nähe gerückt. Diese Aussicht führt leicht dazu, mögliche Gefahren ...

  • 06.07.2001 – 13:41

    Phoenix-Programmhinweis: Sonntag, 8. Juli 2001

    Bonn (ots) - GlaubensWelten 9.30 Uhr Andere Länder, anderer Glaube Osttimors neue Geburt Bischof Belo und seine verlorenen Schafe Als sich im Sommer 1999 etwa 80 Prozent der Bevölkerung Ost-Timors für eine Unabhängigkeit von Indonesien entschieden hatten, erlebte das Land eine Gewaltorgie ohne Gleichen. 70 Prozent der zivilen Infrastruktur sind seitdem zerstört, 200.000 Menschen wurden ...

  • 06.07.2001 – 13:36

    Phoenix-Programmhinweis: Samstag, 7. Juli 2001

    Bonn (ots) - Menschen 13.30 Uhr Ordnungshüter Der Pistolenmann - Alltag eines Polizei-Ballistikers Die Reportage gibt Einblick in die vielseitigen und hochmodernen Untersuchungsmethoden der Kriminalpolizei, die zur Verbrechensaufklärung angewandt werden und zeigt zugleich einen Querschnitt von Verbrechen, die täglich verübt werden. Eine Woche begleiten die Autoren Kommissar Wolfgang Horn, der ...