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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: Wirtschaftsminister will Opel retten Ergebnis offen MARKUS GÜNTHER, WASHINGTON

Bielefeld (ots)

Über eine schlechte Presse kann sich Karl
Theodor zu Guttenberg in diesen Tagen wirklich nicht beklagen. Seine 
USA-Reise wurde von großem Medienrummel begleitet und schon vorab zum
heroischen Rettungsversuch für Opel stilisiert. Die Manager von 
General Motors, hieß es allen Ernstes in einer Meldung, habe der neue
Wirtschaftsminister in Washington "antreten lassen".
Nach dem Treffen war dann auch gleich von "Punktsieg" und "Erfolgen" 
die Rede, die Manager habe Guttenberg mal so richtig "in die 
Schranken gewiesen".
Tatsächlich? Von den medialen Flitterwochen, die Guttenberg gerade 
erlebt, sollte man sich nicht täuschen lassen. Richtig ist: Ob es 
eine Lösung für Opel gibt und wie die aussehen könnte, ist völlig 
offen. Guttenbergs Reise hat daran wenig geändert. Der Minister 
selbst berichtet ja auch nur von neuen "Signalen", die er erhalten 
habe, und nicht etwa von handfesten Ergebnissen. Die gibt es nämlich 
nicht. Bis ein überzeugendes Konzept für Opel auf dem Tisch liegt, 
muss noch viel geschehen. Kompliziert sind die Verhandlungen vor 
allem deshalb, weil so viele Partner und Interessen berücksichtigt 
werden müssen: Es geht um den Mutterkonzern General Motors, aber auch
um Opel mit 25.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, es geht um die 
Interessen der US-Regierung und die der deutschen und europäischen 
Politik.
Vor allem aber: Woher das Geld für eine Rettung von Opel kommen soll,
ist genau so unklar wie die Frage, wie schnell man die eng 
verflochtenen Konzernteile überhaupt trennen kann. Dabei spielen 
Patentrechte und Entwicklungskooperationen eine Rolle. Das alles muss
mühsam, zugleich aber unter Zeitdruck ausgehandelt werden. 
Guttenbergs Besuch hat dazu einen kleinen, aber wichtigen Beitrag 
geleistet. Für Jubelmeldungen gibt es keinen Grund.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

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