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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: Union und FDP diskutieren Verschiebung von Belastungen Wählerbetrug mit Ansage PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Bielefeld (ots)

Union und FDP ist bei der Bundestagswahl ein
gewaltiger Vertrauensvorschuss zugebilligt worden. Von der neuen 
Mehrheit erwarten die Wähler vor allem Anstrengungen zur Überwindung 
der schweren Konjunkturkrise, zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur 
Kontrolle der außerhalb jeglicher Vernunft agierenden Finanzmärkte. 
Mit dem Vorschlag des Vorsitzenden des CDU-Wirtschaftsrats, Kurt 
Lauk, alle schmerzhaften Operationen auf die Zeit nach der 
Landtagswahl in NRW zu verschieben, geraten die neuen Bündnispartner 
in Gefahr, ihren Vertrauensvorschuss zu verspielen.
Lauks Vorschlag ist in doppelter Hinsicht unanständig und dreist. Die
darniederliegende Wirtschaft und die um ihre Jobs bangenden 
Arbeitnehmer können nicht bis zum nächsten Sommer darauf warten, dass
die neue Regierung die richtigen Maßnahmen ergreift. Gleichzeitig ist
es Wählerbetrug mit Ansage, wenn CDU/FDP/CSU bis zur NRW-Wahl 
gemäßigt und arbeitnehmerfreundlich auftreten, um danach bei 
Sozialleistungen die Schere anzusetzen. Die Debatte, ob künftige 
Erhöhungen des Krankenkassenbeitrags ausschließlich zu Lasten der 
Arbeitnehmer gehen sollen, zeigt, in welche Richtung der Wind weht.
Noch stellt sich NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) 
Versuchen entgegen, dass aus dem schwarz-gelben Bündnis im Bund eine 
Koalition der Zumutungen wird. Aber die Versuche des 
Wirtschaftsflügels der Union und der Neoliberalen in der FDP, 
Arbeitnehmerrechte zu schleifen und soziale Errungenschaften 
abzubauen, werden nicht abreißen. Rüttgers' Widerstand ist nicht nur 
vor der NRW-Wahl, bei der es um sein politisches Schicksal geht, 
gefragt. Vor allem nach der Landtagswahl, wie immer sie auch ausgeht,
muss er zeigen, ob er tatsächlich die Vertretung der 
Arbeitnehmerinteressen in NRW und ganz Deutschland zu seiner 
Herzenssache gemacht hat.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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