Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar FDP streitet um ihren Chef Rösler Das Ende naht CARSTEN HEIL
Bielefeld (ots)
Entwicklungsminister Dirk Niebel ist ein erfahrener Politiker. Er weiß genau, was er sagt. Schließlich war er auch schon mal Generalsekretär seiner FDP und ist damit ein Experte für die Absicherung nach innen und die Attacke nach außen. Wenn er jetzt in einem Interview andeutet, dass der Spitzenkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl nicht unbedingt der Parteichef sein muss, stellt er damit die Position von Philipp Rösler massiv in Frage. Man könnte es sogar einen leisen Putsch nennen. Da nützt es auch nichts mehr, wenn Niebel abmildernd hinterherschiebt, dass die FDP nur im Team gewinnen könne. Der Hinweis auf die SPD, wo mit Peer Steinbrück auch nicht der Parteichef ganz oben auf der Liste steht, macht die Sache noch schlimmer. Denn bei den Sozialdemokraten - so überraschend die Kandidatur Steinbrücks am Ende auch war - hat Parteichef Sigmar Gabriel selbst klargestellt, dass er es nicht macht. Das hat man von Philipp Rösler noch nicht gehört. Gabriel konnte den Verzicht nur aus einer Position der Stärke heraus verkünden. Diese Souveränität fehlt Rösler derzeit völlig. Sicher ist, dass Niebel sich abgesprochen hat. Er ist kein Typ für Alleingänge. Wenn ein so hochkarätiger FDP-Politiker Parteichef Rösler in Frage stellt, naht dessen Ende an der Spitze der Liberalen.
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