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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Chinas neuer Regierungschef in Berlin Chancen und Risiken MATTHIAS BUNGEROTH

Bielefeld (ots)

Es sind ungewohnte Töne, die der neue chinesische Ministerpräsident Li Keqiang bei seinem Besuch in Deutschland anschlägt. Die sonst sehr zurückhaltend-formelle Sprache der Spitzendiplomaten aus dem Reich der Mitte wird um erstaunlich emotionale Begriffe erweitert. Er könne sich vorstellen, dass sich Deutschland und China zu einem neuen "Traumpaar" entwickeln, sinnierte Li im Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Gemeint ist die Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder. Die Werbetour in Berlin hat ihren guten Grund: Die Dynamik der chinesischen Wirtschaft ist jüngst zum Erliegen gekommen. Im März schloss die Handelsbilanz Chinas erstmals seit Februar 2012 mit einem Minus von 880 Millionen Dollar. Der Handel mit den EU-Ländern sank im Jahresvergleich um 14 Prozent. An der Seite Deutschlands will China aus der weltweiten Euro- und Finanzkrise finden. Chancen darin sieht zu Recht auch die deutsche Seite. Doch um das Risiko für deutsche Investoren in China zu reduzieren, muss Li seinen Worten in Berlin nun Taten folgen lassen und Reformen in Gang setzen.

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