"Panorama" zum Urteil über Horst Mahler: Beitrag war nicht "sinnentstellt"
Hamburg (ots)
Das Hamburger Amtsgericht hat am Mittwoch (21. Mai) den früheren NPD-Anwalt Horst Mahler im Prozess um dessen Äußerungen im NDR Magazin "Panorama" über die Anschläge vom 11. September 2001 freigesprochen. In ihrer Begründung führte Richterin Gudrun Stöhr laut Agenturangaben u.a. an, der Beitrag sei " vertauscht und sinnentstellt dargestellt worden". Hierzu stellt "Panorama" fest, dass dieses nicht der Fall war. Zur Dokumentation hier der Wortlaut des Beitrags und des Original-Interviews:
Beitrag (Zitate kursiv):
Kleinmachnow, ein Vorort von Berlin. Hier besucht Panorama Horst Mahler, den Anwalt der NPD. Auch er hat Verständnis, empfindet sogar Freude. Independence Day live nennt er ihn, also Tag der Unabhängigkeit. Für Mahler war das Attentat ein Befreiungsschlag: "Es war ein Erschrecken und gleichzeitig auch das Gefühl: Endlich mal, endlich sind sie mal im Herzen getroffen. Und das wird sie wahrscheinlich auch zum Nachdenken bringen. Und deshalb, sage ich, war das auch eine Aktion, die - so grausam sie ist - rechtens war. Und wenn sie sagen, das war ein Angriff auf die Freiheit, dann sollen sie mal zeigen, welche Freiheit da angegriffen worden ist - die Freiheit des Profitmachens, sicher, Gott sei Dank, das war höchste Zeit."
Original-Interview:
Panorama-Frage: Nach diesem Anschlag auf die USA war immer die Rede gerade aus den USA von einem Angriff auf die Freiheit. War das ein Angriff auf die Freiheit?
Mahler: Quatsch, da kann man einfach nur lachen. Die USA sind kein freiheitliches Land. Sind's nie gewesen. Sie sind die Fassade von Freiheit. Auch das wird jetzt mal durchleuchtet werden. Und wenn sie sagen, das war ein Angriff auf die Freiheit, dann sollen sie mal zeigen, welche Freiheit da angegriffen worden ist. Die Freiheit des Profitmachens. Sicher, Gott sei Dank, das war höchste Zeit. Aber das ist nicht die Freiheit der Menschen. Und um diese Freiheit geht's.
Panorama-Frage: Was haben Sie gedacht in dem Moment, als Sie das dann wahrscheinlich im Fernsehen live oder etwas versetzt gesehen haben?
Mahler: Also ganz klar. Es war ein Erschrecken und gleichzeitig auch das Gefühl: Endlich mal. Endlich sind sie mal im Herzen getroffen. Und das wird sie wahrscheinlich auch zum Nachdenken bringen. Und deshalb sage ich, war das auch eine Aktion, die - so grausam sie ist - rechtens war. Weil es ist der Weg in die Umkehr und die ist notwendig.
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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