Welthungerhilfe beginnt Wiederaufbau in Pakistan
Bonn (ots)
Bonn, 7.4.2006. Ein halbes Jahr nach dem schweren Erdbeben in Pakistan hat die Deutsche Welthungerhilfe die Verteilungen von Hilfsgütern abgeschlossen und den Wiederaufbau begonnen. In 40 Dörfern werden die Wasserleitungen repariert. Die Rohre verliefen oberirdisch, sie sind durch die Erdstöße in Stücke gerissen worden.
Außerdem werden rund 45.000 Rückkehrer aus den Flüchtlingslagern Saatgut für Mais und Bohnen sowie landwirtschaftliche Geräte wie Spaten und Hacken erhalten, um ihre Felder wieder bestellen zu können. In einem zweiten Schritt sollen Nutztiere an die Menschen verteilt werden, damit sie wieder ihren Lebensunterhalt erwirtschaften können.
In der Distrikthauptstadt Bagh in Kaschmir entsteht in Zusammenarbeit mit der tschechischen Organisation People in Need (PIN), einer Partnerorganisation im Rahmen des europäischen Netzwerks Alliance2015, ein Behandlungszentrum für Traumageschädigte. "Die Menschen leiden noch immer unter den schrecklichen Erinnerungen", sagt Marco Obermüller, Projektleiter der Welthungerhilfe in Pakistan.
Während der Nothilfephase hatte die Welthungerhilfe rund 60.000 Wellbleche an 3000 Familien verteilt, aus denen sie sich winterfeste Unterkünfte bauen konnten. Außerdem wurden Decken, Matratzen, Planen, Kochgeschirr, Wasserkanister und Seife verteilt.
Der endgültige Wiederaufbau kann noch nicht in Angriff genommen werden, da die Rahmenbedingungen noch unklar sind. Solange es keinen Wiederaufbauplan der pakistanischen Regierung gibt, fehlt die Entscheidungsgrundlage, wo Schulen, Gesundheitsstationen und Wohnhäuser gebaut werden sollen.
"Dank der großen Spendenbereitschaft, gerade in Deutschland, konnte verhindert werden, dass weitere Menschen durch Hunger und Kälte sterben mussten", sagt Obermüller. "Jetzt geht es darum, den Wiederaufbau sorgfältig zu planen."
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