Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Bahnstreik
08.08.2007 – 18:52
Bielefeld (ots)
Bahnstreik Gerichte helfen nicht weiter Auf hoher See und vor Gericht, so weiß der Volksmund, ist man in Gottes Hand. Bahnchef Mehdorn sollte aus dem vorläufigen Streik-Verbot durch das Arbeitsgericht Nürnberg aber nicht ableiten, er stünde unter himmlischem Schutz. Der Etappensieg könnte sich noch als teuflischer Fehler erweisen. Erstens: Es ist durchaus fraglich, ob die Begründung des Gerichts bis zur letzten Instanz Bestand haben wird. Jeder Ausstand richtet volkswirtschaftlichen Schaden an - das wird auch den Vätern des Grundgesetzes bewusst gewesen sein, als die das Streikrecht ausdrücklich in der Verfassung verankert haben. Zweitens: Die fortdauernden juristischen Attacken erlauben es der Lokführergewerkschaft, ihre Streikpläne nächste Woche zu verschärfen und die Schuld dafür der Bahn zuzuschieben. Begründung: Man wird sich ja noch wehren dürfen... Drittens: Mit Arbeitsgerichtverfahren - gleich welchen Ausgangs - wird sich die Frage nicht beantworten lassen, wieviel Lohn den Lokführern denn nun zusteht. Das geht nur am Verhandlungstisch. An den müssen die Kontrahenten irgendwann zurückkehren. Je früher, desto besser - am besten sogar noch vor dem nächsten Arbeitsgerichtstermin am Freitag. Andreas Kolesch
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