Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum neuen Kopftuch-Urteil
Bielefeld (ots)
Man stelle sich einmal vor, die Regierung der säkularen Bundesrepublik Deutschland unterhielte von Staats wegen eine spezielle Religionsbehörde. Einen Auftragsapparat, der christliche Pastoren vorzugsweise für den Einsatz in islamisch beherrschten Staaten auszubilden und dorthin zu entsenden hätte; der sie steuern und überwachen müsste - und natürlich auch den Bau immer neuer christlicher Kirchen betreiben würde. Zum Beispiel in der Türkei. Allein schon der leiseste Gedanke daran mutet vollkommen absurd an. Nach genau diesem Prinzip aber arbeitet der zu fast hundert Prozent islamische EU-Anwärter Türkei - freilich unter umgekehrten Vorzeichen: Von Ankara aus beaufsichtigen und kontrollieren gut 95000 (!) spezielle Staatsbedienstete auch jene Scharen von Predigern, die Millionen Muslimen in Deutschland die reine Lehre des Koran vermitteln sollen. Dass die Zahl der Moschee-Zentren und Gebetshäusern unablässig wächst zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen, ist maßgeblich den Aktivitäten der Türkisch-Islamischen Union in Deutschland (Kürzel Ditib) zu verdanken. Sie ist eine offensive Organisation der türkischen Staates und treibt derzeit gewohnt druckvoll zum Beispiel den Neubau eines Großvorhabens in Köln-Ehrenfeld voran, das zwar offiziell als Moschee firmiert, in Wahrheit aber zu 90 Prozent als riesige Kultur-, Einkaufs- und Freizeit-Enklave entworfen worden ist. Das läuft dem deutschen Verfassungsgebot der Trennung von Religion und Staat eindeutig zuwider, solange sich »Ditib« nicht völlig vom türkischen Staat gelöst hat. Die Obrigkeit in Ankara wiederum verweigert Christen in der Türkei jedoch praktisch jegliche Entfaltungsmöglichkeit, ja, schikaniert sie und verweigert ihnen die Errichtung selbst kleinster dörflicher Gemeindezentren, von dem Bau auch nur einer neuen Kirche gar nicht zu reden. Dennoch ge- ben selbst CDU-Bundestags- und -Europapolitiker hinter vorgehaltener Hand längst diskret zu verstehen, dass die Türkei »so oder so« schon bald der Europäischen Union beitreten werde. So oder so? Dann hätten sich alle berechtigten Bedenken ja bereits erledigt. Menschenrechte? Zweierlei (unvereinbare) Rechtsordnungen nebeneinander als Sprengsätze in den längst existierenden hiesigen Parallelgesellschaften? Kopftücher und Moscheen als Ausdruck des (Vor-)Herrschaftsanspruchs des Islam? Immer mehr Moscheen gerade auch hier in Deutschland werden nach Eroberern benannt, die einst den Dschihad, den »Heiligen Krieg« gegen die »Ungläubigen«, in christliche Gebiete getragen haben. Ein Dutzend allein trägt den Namen »Fatih-Moschee« - nach Fatih Sultan Mehmet, dem Eroberer Konstantinopels. Wohl nicht von ungefähr meinte schon vor Jahren die Vize-Direktorin der Essener Stiftung für Türkei-Studien: »Die Deutschen müssen sich von dem Gedanken verabschieden, dass Deutschland ihr Land ist...« Bedrückend klare Worte.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell