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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Wer geglaubt hat, alle Facetten des Terrorismus
weltweit zu kennen, ist mit den schrecklichen Anschlägen von Bombay 
eines Besseren, oder besser gesagt eines Schlechteren belehrt worden.
Diese rücksichtslose und todbringende Hatz gegen unschuldige 
Einheimische, ausländische Touristen in Luxushotels und Patienten in 
Krankenhäusern offenbart noch einmal eine neue Qualität des 
Terrorismus.
Die blutige Terrornacht von Bombay lässt nicht nur eine erschütterte 
indische Bevölkerung zurück. Auch weltweit muss aufgehorcht werden. 
Wenn die genauen Hintergründe der Anschläge und die Herkunft der 
Terroristen auch gestern noch nicht bekannt waren, eines ist aber 
doch klar: Der Terrorismus weltweit ist noch lange nicht besiegt. 
Noch nicht einmal in Ansätzen.
Es soll nur niemand mit der alleinigen Erklärung daher kommen, in 
Indien gebe es häufig Anschläge mit lokalem Hintergrund. Auch wenn 
unbestritten ist, dass es immer wieder Attentate von indischen 
Separatisten und anderen muslimischen Extremistengruppen gegeben hat.
 Oder er führt den Ursprung der Anschläge auf die Feindseligkeiten 
der beiden benachbarten Atommächte Indien und Pakistan zurück. 
Islamistische Terroristen aus Pakistan haben immer wieder Angst und 
Schrecken auf indischem Boden verbreitet. Auch wenn in Islamabad 
prompt vor jeglichen Schuldzuweisungen gewarnt worden ist. Möglich 
ist schon, dass die Attentäter, die ihren Tod bei der Aktion in Kauf 
genommen haben, den fragilen Friedensprozess torpedieren wollten. 
Ihnen sind die seit fünf Jahren andauernden schleppenden 
Verhandlungen der früheren Erzfeinde ein Dorn im Auge.
Was auch immer die Gründe sein mögen. Eines haben die Terroristen mit
ihrer von langer Hand vorbereiteten Aktion auf jeden Fall erreicht: 
Sie haben die Nation in einen Schockzustand versetzt und aufgezeigt, 
wie hilflos die Sicherheitskräfte dort nach wie vor dem Terrorismus 
gegenüberstehen.
Ohne Zweifel wird das friedliche Zusammenleben in Indien in nächster 
Zeit auf eine harte Probe gestellt. Doch das Signal der brutalen 
Anschläge geht weit über das asiatische Asien hinaus. In Luxushotels 
wurden mehrere Touristen verschiedener Nationen getötet und Ausländer
als Geiseln genommen, vor allem Israelis.
Warum sollten Terroristen nicht an einem anderen Ort der Welt 
wiederholen, was in Bombay möglich war? Die Geißel Terrorismus ist 
noch lange nicht ausgerottet. Die internationale Gemeinschaft muss 
weiter wachsam sein und noch näher im Kampf gegen den Terrorismus 
zusammenrücken.
An viel positives des scheidenden US-Präsidenten George W. Bush wird 
sich die Welt nicht erinnern. Es bleibt aber sein Verdienst, immer 
wieder auf die Gefahren des Terrorismus aufmerksam gemacht zu haben. 
Doch die Welt hat dabei zuletzt nur noch selten hingehört. Das war 
ein Fehler, wie die Terrornacht von Bombay zeigt.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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