Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Situation der SPD:
Bielefeld (ots)
Die Reihen fest geschlossen. Eine gute Rede. Beifallstürme für den Kandidaten. Die alte Tante SPD ist heute so einfach zu begeistern. Die Europawahl gerade vergeigt, die Umfragenwerte bleiben im Keller, aber aufgeben wollen 15 Wochen vor der Bundestagswahl weder Frank-Walter Steinmeier noch die Partei. Dazu ist es aufgrund der hohen Zahl der noch unentschlossenen Wähler auch viel zu früh. Aber die SPD und Steinmeier stecken in einem Dilemma: Die klare Richtung fehlt. Der Kanzlerkandidat eröffnet wie einst Schröder den Kampf um die Mitte. Denn die Linken sind nicht links zu überholen. Die FDP reklamiert traditionell die Mitte für sich. Und Merkel verkauft mit ihrer Union SPD-Positionen erfolgreicher als die Urheber. Und deshalb suchen die Sozialdemokraten nach einem Feindbild, um endlich zur Attacke zu blasen. Was bleibt, ist der Aufruf Schwarz-Gelb verhindern zu wollen. Für einen Stimmungsumschwung wird's kaum reichen. Der Partei fällt es schwer, die Bundeskanzlerin für eine verfehlte Politik haftbar zu machen: Seit elf Jahren trägt die SPD politische Verantwortung im Bund. Und als Robin Hood, der den Reichen nimmt und Armen gibt, wirkt Steinmeier unglaubwürdig. Er war es schließlich, der die Agenda 2010 miterfunden hat.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell