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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zur Stichwahl in Afghanistan

Bielefeld (ots)

Es war nach der Vertreibung der Taliban vor acht
Jahren ein ehrgeiziges Ziel: freie Wahlen nach westlichem Vorbild in 
dem von Clans und unterschiedlichen Ethnien geprägten Afghanistan zu 
installieren. Heute muss man sagen, dass das Vorhaben gescheitert 
ist. Präsident Hamid Karsai trägt ein gerüttelt Maß Schuld daran. Er 
konnte die unterschiedlichen Volksgruppen nicht auf gemeinsame Ziele 
des Landes einschwören. Sein Einfluss reichte zuletzt kaum über Kabul
hinaus. Die Korruption konnte oder wollte er nicht eindämmen. Die 
Wahlfälschungen haben ihm den letzten Rest an Glaubwürdigkeit 
geraubt. Die Figur Karsai steht neben den militärischen Fehlern der 
Isaf-Truppen wesentlich für das Wiedererstarken der Taliban.
Die Einberufung der traditionellen großen Ratsversammlung mit allen 
wichtigen Führern des Landes, die eine Übergangsregierung bestimmen 
könnte, wäre ein Weg, um dem Land wieder etwas Stabilität zu 
verschaffen und den Bürgern das Gefühl zu vermitteln, dass die 
Regierung im Interesse des Landes handelt. Karsai kann nach seinem 
Fälscherauftritt nicht mehr der Mann dafür sein. Da hilft auch keine 
Stichwahl.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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