Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum BVG-Urteil zu Fernsehen und Politik

25.03.2014 – 21:05

Bielefeld (ots)

Karlsruhe verbietet den Ländern, die alte Fregatte Rundfunk zu kapern und das Oberdeck bevorzugt mit Politikern zu bemannen. Na und? Fernsehjournalismus, der den Mächtigen auf die Finger klopft, ist doch längst tot, allüberall lächeln die Claqueure von den Bildschirmen oder gefallen sich (wie unlängst Marietta Slomka) in der pseudokritischen Attitüde. Die entspannten Reaktionen gestern deuteten bereits an, wohin die Reise geht: in die Ausschüsse und Kommissionen, wo zuverlässig noch jeder gute Vorsatz versickert ist, als seien die Gesprächsrunden auf Treibsand gebaut. Nein: Kreativer Umgang mit dem Urteil ist gefragt. Es gilt zu definieren, wer künftig als Politiker durchgeht. Beispiel: der gewesene Ministerpräsident Kurt Beck, der die Klage anstrengte. Einflussreicher SPD-Grande? Oder, wo er doch jetzt für Boehringer Ingelheim antichambriert, bloß noch ein unverdächtiger Pharmalobbyist? Alles eine Frage der Visitenkarte. Ein Urteil - gut, aber richterliche Kontrolle? Oder können Sie sich einen Bundesverfassungsrichter als Türsteher vor den Sendeanstalten vorstellen?

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

Places in this release
More stories: Westfalen-Blatt
More stories: Westfalen-Blatt
  • 25.03.2014 – 21:00

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Arabischen Liga

    Bielefeld (ots) - Die arabische Welt ist mehr denn je gespalten. Nur der Hass auf Israel eint die muslimischen Staaten einigermaßen. Das ist nicht neu - und ziemlich wenig. Wie wenig gemeinsam die Mitglieder der Arabischen Liga haben, zeigt sich jetzt beim Gipfel in Kuwait. Ägyptens Außenminister Nabil Fahmi gibt als Hauptziel des Treffens aus, eine noch tiefere ...

  • 24.03.2014 – 21:00

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den 529 Todesurteilen in Ägypten

    Bielefeld (ots) - Für die zivilisierte Welt ist die Sache glasklar: Die Todestrafe kommt nicht infrage, grundsätzlich. Und schon gar nicht, wenn es um 529 Todesurteile gestern und womöglich bis zu 600 weitere heute in Ägypten geht. Nein, das Rechtswesen des aufgewühlten Landes hat sich mit dieser Rachejustiz vor der gesamten Weltöffentlichkeit unmöglich gemacht. ...