RNZ: Ungerecht - Kommentar zu FDP
Arbeitslosengeld
Heidelberg (ots)
Von Christian Altmeier
Die FDP bleibt sich treu. Entgegen der Ankündigung, sich thematisch wieder breiter aufzustellen und als Partei der Bürgerrechte profilieren zu wollen, schlagen die Freidemokraten auf der Suche nach medialer Aufmerksamkeit stets aufs Neue in die neoliberale Kerbe. Diesmal ist es Generalsekretär Christian Lindner, der mit der Idee vorprescht, Älteren die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes zu kürzen. Was Lindner als "Aktivierungsdebatte" schön zu reden versucht, ist gleich in doppelter Hinsicht ungerecht. Zum einen stellt es Arbeitnehmer, die jahrzehntelang in die Versicherung eingezahlt haben, auf eine Stufe mit Berufsanfängern. Zum anderen haben es ältere Jobsuchende auf dem Arbeitsmarkt noch immer besonders schwer. Wer einmal versucht hat, mit über 58 Jahren eine neue Anstellung zu finden, kann ein Lied davon singen. Lindners Unterstellung, das zweijährige Arbeitslosengeld sei nur eine bequeme Form der Frühverrentung für all jene, die eigentlich gar nicht mehr arbeiten wollen, ist daher nicht nur platt sondern schlicht unverschämt. Zudem kommt der Vorstoß zur Unzeit. Die Wirtschaft droht erneut in eine Rezession zu rutschen - was die Chancen älterer Jobsuchender weiter verschlechtern dürfte.
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