Das Erste
Heinrich Breloer inszeniert "DIE MANNS - Ein Jahrhundertroman" mit großer Starbesetzung
Köln (ots)
In den Hauptrollen Armin Mueller-Stahl, Monica Bleibtreu, Veronica Ferres und Jürgen Hentsch
Realisierung des ambitionierten Projekts unter Federführung des WDR
Vorgesehener Ausstrahlungstermin: Herbst 2001 im Ersten
Am 10. Mai 2000 beginnen im südspanischen Almeria die Dreharbeiten zu DIE MANNS - ein Jahrhundertroman (Arbeitstitel), dem neuen Projekt von Heinrich Breloer und seinem Co-Autor Horst Königstein. Realisiert wird es von der ARD unter Federführung des WDR gemeinsam mit dem BR, dem NDR und ARTE. Produzent ist die Bavaria Film GmbH. Vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche des 20. Jahrhunderts erzählt der Dreiteiler die Geschichte der Familie Thomas Manns, der bedeutendsten deutschen Künstlerfamilie dieser Zeit.
Wie schon bei ihrem letzten gemeinsamen Projekt, dem mehrfach ausgezeichneten "Todesspiel", greifen Breloer und Königstein bei den MANNS auf die von ihnen entwickelte Form des Dokumentar-Dramas zurück - eine Mischung aus Interviews, Archivmaterial und Spielszenen. Die Besetzung für die Fictionteile ist bis in die Nebenrollen hinein hochkarätig. In den Hauptrollen sind Armin Mueller-Stahl (Thomas Mann), Jürgen Hentsch (Heinrich Mann), Monica Bleibtreu (Katia Mann), Veronica Ferres (Heinrichs zweite Frau Nelly Kröger), Sophie Rois (Erika Mann), Gerd David (Gustaf Gründgens) und Sebastian Koch (Klaus Mann) zu sehen. In weiteren Rollen u.a. Philipp Hochmair, Stefanie Stappenbeck, Rudolf Wessely, Katharina und Anna Thalbach, Andrea Sawatzki, Oliver Stritzel, Carola Regnier, Katharina Eckerfeld, Udo Samel, Hermann Treusch, Esther Hausmann, Susanne Schäfer, Traute Hoess und Hildegard Schmahl. Als Kameramann konnte Gernot Roll gewonnen werden, der mit viel beachteten Filmen wie "Der Laden", "Late Show" und "Radetzkymarsch" auf sich aufmerksam gemacht hatte. Für die Maske zeichnet Waldemar Pokromski ("Schindlers Liste") verantwortlich. Kostümbildnerin ist Barbara Baum ("Marlene"), und der Schnitt wird von der WDR-Cutterin Monika Bednarz-Rauschenbach ausgeführt, die mit Heinrich Breloer schon bei einer Reihe seiner Filme, u. a. "Wehner", "Staatskanzlei", "Einmal Macht und zurück" und "Todesspiel", zusammengearbeitet hat.
Interviews mit 60 Zeitzeugen
Bereits Ende 1997 hatte Breloer damit begonnen, erste Interviews mit Zeitzeugen zu führen, darunter insgesamt 20 Stunden lang mit der Lieblingstochter des Nobelpreisträgers, Elisabeth Mann Borgese. Sie fungiert als Haupterzählerin der Trilogie und geht mit ihren Erinnerungen erstmals an die Öffentlichkeit. Co-Autor Horst Königstein: "Ohne sie wäre das Projekt nicht zu realisieren gewesen". Insgesamt interviewte Breloer in zwei Jahren sechzig Personen, 120 Stunden Material kamen so zusammen.
WDR-Intendant Pleitgen: "Höhepunkt der Zusammenarbeit mit Heinrich Breloer"
Schon Anfang der 80er Jahre hatten Heinrich Breloer und sein langjähriger Weggefährte Horst Königstein darüber nachgedacht, das Leben der Familie Thomas Manns zu verfilmen. Damals drehten sie "Treffpunkt im Unendlichen", einen Film über die Lebensreise des Klaus Mann. Vor vier Jahren stellte der mehrfache Grimme-Preisträger Breloer dem WDR-Intendanten Fritz Pleitgen dann sein Konzept vor. Fritz Pleitgen war begeistert und stimmte der Realisierung des Projekts sofort zu: "Die MANNS sind der Höhepunkt der Zusammenarbeit mit Heinrich Breloer. Das Projekt setzt beispielhaft die lange Tradition des Westdeutschen Rundfunks mit qualitativ hochwertigen Fernsehfilmen fort."
25 Drehtage in Nordrhein-Westfalen
Am 10. Mai 2000 fällt im südspanischen Almeria die erste Klappe. Hier werden die Szenen gedreht, die im amerikanischen Exil der Manns spielen. Weitere Drehorte sind Südfrankreich, Zürich, Lübeck und München. Auf dem dortigen Bavaria-Gelände wird die Villa nachgebaut, die Thomas Mann und seine Familie in der Poschingerstraße bewohnten. Von den 80 Drehtagen finden allein 25 in den WDR-Studios in Köln-Bocklemünd statt - ein deutlich sichtbares Indiz dafür, welch bedeutende Rolle der Medienstandort NRW in Deutschland und Europa spielt.
Die letzte Klappe wird im September diesen Jahres fallen; ausgestrahlt werden die drei Teile à 90 Minuten voraussichtlich im Herbst 2001 im Ersten. Der erste Teil behandelt die Jahre 1923 bis 1933 und zeigt das Leben der Mann-Familie in der Münchener Poschingerstraße bis hin zur Abreise aus Deutschland. In diese Zeit fallen unter anderem die Vollendung des "Zauberbergs" und die Verleihung des Literatur-Nobelpreises. Im zweiten Teil geht es um die Jahre von 1933 bis 1941. Thomas Mann muss mit seiner Familie ins Exil und nimmt nach Aufenthalten in Südfrankreich und in der Schweiz einen Lehrauftrag in Princeton, USA, an. Der dritte Teil schließlich zeichnet das Leben des Schriftstellers von 1941 bis zu seinem Tod im Jahre 1955 nach - das Ende des 2. Weltkriegs, die Vollendung des "Doktor Faustus" und der "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", die ersten Reisen nach Deutschland, der Tod seines Sohnes Klaus und seines Bruders Heinrich, die Übersiedlung in die Schweiz.
Zusätzliche Dokumentation in den Dritten Programmen
Ergänzt wird die Ausstrahlung im Ersten mit einer ebenfalls dreiteiligen Dokumentation für die Dritten Programme. Über 245 Stunden Archivmaterial über das Leben der Familie Mann werden hier dokumentarisch aufbereitet.
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