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25 Jahre Washingtoner Artenschutzabkommen
Diskussion im WDR Fernsehen - Zoo: Tierknast oder Arche?

Düsseldorf (ots)

In einer Autostunde bekommt man in
Nordrhein-Westfalen mehr Elefanten zu sehen als in der Wüste von
Namibia", kritisieren Tierschutzorganisationen in Deutschland. Zehn
Zoos gibt es allein in Nordrhein-Westfalen. Völliger Unsinn sei das,
so die Kritik von Tierschützern, weitaus sinnvoller sei es, nur
wenige Parks zu unterhalten, in denen ausgewählte Tierarten annähernd
artgerecht leben könnten.
Über die artgerechte Haltung von Tieren streiten Tierschützer,
Zoodirektoren und Zoologen seit langem. Dabei feiert der Artenschutz
in dieser Woche in Bonn ein Jubiläum. Zum 25. Mal jährt sich am
Mittwoch der Beitritt Deutschlands zum Washingtoner
Artenschutzabkommen (CIVIS). 150 Staaten haben sich darin bereit
erklärt, zum Beispiel den internationalen Handel mit gefährdeten
Tieren zu kontrollieren.
Die Politik in Deutschland müsste sich viel stärker für den
Artenschutz engagieren, zufrieden könne man in Deutschland mit den
Zoos in keiner Weise sein, fordert der Deutsche Tierschutzbund. 
Präsident Wolfgang Apel: "Zoos wie sie heute in Deutschland
existieren, sind Tierquälerei". Eine artgerechte Haltung von
Elefanten, großen Raubkatzen, Delphinen, Schimpansen oder Gorillas,
sei in Zoos nicht möglich. Kindern werde ein völlig falsches Bild von
Wildtieren vermittelt.
Silke Ruthenberg von der Tierrechteorganisation Animal Peace geht
noch weiter. Sie will Zoos abschaffen und verbieten. "Tiere haben ein
Recht auf ein Leben in Freiheit", sagt sie, und der Mensch dürfe sie
nicht zum Begaffen in Käfige sperren. In München hat sie sich nackt
vor einen Gorillakäfig gekettet, um so gegen die ihrer Meinung nach
nicht artgerechte Einzelhaltung des Tieres zu protestieren.
Und: Alte Tiere bekommen in deutschen Zoos nicht mal ein
Gnadenbrot. So haben neun Bären aus einem hessischen Tierpark
schließlich im Anholter Bärenwald bei Emmerich eine Zuflucht
gefunden. 50 Zoos hatten sich zuvor geweigert, die alten Tiere
aufzunehmen."
"Unser Zoo leistet viel für Artenschutz und Arterhaltung", sagt
dagegen Jörg Adler, Direktor des Allwetterzoos in Münster. "Den
Tieren geht es gut. Wir beschützen  asiatische Arbeitselefanten, die
sonst elendig dahinvegetieren würden.
Das WDR-Fernsehen beschäftigt sich am Mittwoch, 20. Juni ab 20.15
Uhr in der Sendung "Hart aber fair" mit dem Thema  artgerechte
Haltung und Artenschutz in Zoos. Reizthema Zoo: Tierknast oder Arche?
lautet der Titel der Sendung.
Rückfragen:
Elke Kleine-Vehn, 
WDR-Pressestelle
Funkhaus Düsseldorf
Tel.: 02 11/89 00-5 06
Fax: 02 11/89 00-3 09

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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