Kinder unter Stress: Gesellschaft gefordert
Rostock (ots)
Die zunehmende Überforderung löst bei immer mehr Kindern Aggressivität bis hin zu Feindlichkeit aus. "Das können wir als Ärzte allein nicht mehr kompensieren, hier ist die Gesellschaft als ganze gefordert", sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe am Dienstag zu Beginn des 105. Deutschen Ärztetages in Rostock. "Und ich will Ihnen eines sagen: Eine Gesellschaft, die sich so wenig um ihre Kinder kümmert, ist krank, ist degeneriert und verliert ihren humanistischen Anspruch."
Schon bei Schulkindern der Unter- und Oberstufe ließen sich vorzeitige Gefäßveränderungen feststellen, die zu Verkalkungen, Krämpfen, Herzinfarkt oder hohem Blutdruck im Erwachsenenalter führten, sagte Hoppe. Immer häufiger seien als Folge einer psychosozialen Überforderung auch stressphysiologische Reaktionen bis hin zum Burn-out-Syndrom zu beobachten.
Experten hätten erst kürzlich darauf hingewiesen, dass Irritation, Frustration und Aggressivität unter Kindern und Jugendlichen zunehmen. "Die heutigen Kindern wachsen vielfach mit psychischen Konflikten auf, sie lernen in zu großen Klassen und sie leiden unter Abwesenheit oder Desinteresse der Eltern, sie werden allein gelassen, es mangelt an Wegführung und Unterstützung", sagte Hoppe. Die Ärztekammern seien hier engagierte Bündnispartner zur Prävention. "Gerade für die Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung von Kindern setzen sich viele Ärztekammern bereits heute ganz entschieden ein", so der Ärztepräsident.
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