Cees Nooteboom wirft dem Westen Unwissenheit und Vorurteile gegenüber der islamischen Welt vor
Hamburg (ots)
Für den niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom, 71, beruht der Konflikt zwischen den westlichen Demokratien und den islamischen Ländern hauptsächlich auf Unwissenheit und Vorurteilen. Der Schriftsteller hat seit Ende der 50er Jahre immer wieder islamische Länder bereist. Er habe dabei eine exotische, orientalische Welt gesehen, und sich als Außenseiter gefühlt. "Doch dieses Außen gibt es nicht länger, der Orient ist zu uns gekommen und wird dies auch in Zukunft tun", sagt Nooteboom der ZEIT.
Allerdings befürchtet er, dass durch die Stationierung der westlichen Armeen in Afghanistan und im Irak sowie durch den fundamentalistischen Terror die Lage sich so zugespitzt habe, dass Frieden zwischen den Kulturen nicht in Sicht sei. Nooteboom: "Wir sind in einem Konflikt, der zeit unseres lebens nicht mehr überwunden werden wird, füreinander zur fünften Kolonne geworden. Wenn es auch nur den Ansatz einer Lösung dafür gibt, so muss sie in der Beseitigung der unvorstellbaren Unwissenheit liegen."
Der Schriftsteller plädiert in der ZEIT für einen modernen Islam und einen Laizismus nach französischem Vorbild, der den Kopftuchstreit überflüssig macht: "In meinem eigenen Land war ich immer der Ansicht, manche Menschen sähen mit Kopftüchern besser aus als ohne und ansonsten werde das Phänomen, sofern man es nicht verbietet, in wenigen Generationen von allein verschwunden sein."
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