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Singhammer: EU-Pläne gegen deutsche Sozialpartnerschaft

Mainz (ots)

Zu dem Vorschlag der französischen
Ratspräsidentschaft, Mitbestimmungsregeln zukünftig durch
Mehrheitsentscheidungen in der Europäischen Union verbindlich
vorgeben zu können, erklärt der sozialpolitische Sprecher der
CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Johannes Singhammer:
Wenn Mitbestimmungsregeln künftig mit Mehrheit in Europa
beschlossen werden, dann hat der Streit in Deutschland über ein
sinnvolles neues Betriebsverfassungsgesetz Sandspielcharakter.
Die Bundesregierung opfert leichtfertig deutsche Errungenschaften
auf dem europäischen Altar. Sie sollte deutsche Interessen in Brüssel
endlich wirksam vertreten. Mit Kameragrinsen und Umfallermentalität
kann man Europa nicht mitgestalten.
Nach dem Vorschlag der französischen Ratspräsidentschaft sollen
auch Mitbestimmungsregeln, die für die Mitgliedstaaten verbindliche
Mindestvorschriften vorsehen, nicht mehr mit Einstimmigkeit
verabschiedet werden können.
Wer glaubt, dies wäre für Deutschland ohne Folgen, weil wir
sowieso den höchsten Standard an betrieblicher und unternehmerischer
Mitbestimmung haben, der täuscht sich.
Zwar haben sich die deutschen Unternehmen mit der Mitbestimmung
arrangiert und betonen derzeit, angesichts der zu Recht befürchteten
Veränderungen der Betriebsverfassung, die guten, bewährten
Erfahrungen mit unserer Sozialpartnerschaft, doch könnten europäische
Mehrheitsentscheidungen dieses System zukünftig aus dem Gleichgewicht
bringen.
Wer darauf setzt, dass niedrigere europäische Standards aus
Wettbewerbsgründen dann Deutschland auf dieses Niveau zwingen werden,
der könnte sein blaues Wunder erleben. Denn neben der Niveaufrage
steht dann auch die Systemfrage zur Debatte:
Ein gänzlich anderes europäisches Mitbestimmungssystem, das z.B.
die betriebliche Mitbestimmung auf außerbetriebliche Ebenen verlagern
würde, könnte das Aus der deutschen Sozialpartnerschaft bedeuten.
Auch könnte die Mehrheit der EU-Länder so eine Umgestaltung oder gar
eine Vereinheitlichung der betrieblichen und
Unternehmensmitbestimmung erzwingen.
Leidtragende wären die deutschen Betriebsräte und Betriebe.
Deshalb ist die Bundesregierung aufgefordert, in Brüssel für deutsche
Interessen zu kämpfen und Mehrheitsentscheidungen bei der
Mitbestimmung zu verhindern.

Rückfragen bitte an:

CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
Pressestelle
Tel.: 030/227-52138 /-52427
Fax: 030/227-56023

Original-Content von: CSU-Landesgruppe, übermittelt durch news aktuell

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