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Abgeltungssteuer: Bankgeheimnis wahren und Deutschland zum Finanzplatz Nummer 1 ausbauen

Berlin/Bonn (ots)

Aus Sicht von BDU-Präsident Rémi Redley können auch unter
Beibehaltung des Bankgeheimnisses 100 Milliarden Euro zurückfließen -
Kein Steuersatz über 25 Prozent
Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater
BDU e.V., Rémi Redley, hält eine Aufhebung des Bankgeheimnisses in
Zuge der Einführung einer Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge für
finanzpolitisch kontraproduktiv. Zwar sei damit zu rechnen, dass die
Einführung von Kontrollmitteilungen der Banken an den Fiskus zunächst
zu erhöhten Rückläufen führe. Mittelfristig allerdings habe die damit
verbundene Abschaffung des Bankgeheimnisses einen
Attraktivitätsverlust des Finanzplatzes Deutschland zur Folge und
verursache damit einen enormen wirtschaftlichen Schaden.
Grundsätzlich begrüße der Verband die Vorschläge einer pauschalen
Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge. Damit komme die Bundesregierung
auch einer lang erhobenen Forderung des BDU nach. Allerdings dürfe
der geplante Steuersatz von 25 Prozent keinesfalls überschritten
werden. Andeutungen des Bundesfinanzministeriums, auf diesen
Steuersatz noch den Solidaritätszuschlag erheben zu wollen, würden
eine deutliche Erhöhung auf über 26 Prozent bedeuten und den guten
Ansatz der Bundesregierung bereits wieder im Keim ersticken. "Das ist
nicht hinnehmbar", kritisiert der BDU-Präsident.
Auch die angekündigte Einführung einer Kontrollmitteilungspflicht
der Banken an den Fiskus sei, so Redley, "völlig kontraproduktiv".
Zwar sei denkbar, dass aufgrund dieses Druckes und der befristeten
Steueramnestie zunächst höhere Summen zurückflössen. Dabei sei aber
nicht mit Summen bis 100 Milliarden Euro zu rechnen. Solange eine
gesamteuropäische Einigung über die gemeinsame Kapitalbesteuerung
nicht in greifbarer Nähe sei und es auch keine Anzeichen gebe, dass
sich andere Steueroasen in ein europäisches Besteuerungssystem
einbinden ließen, werde es trotz Kontrollmitteilungen Wege geben, vor
den Forderungen des Fiskus zu fliehen.
Die Aufhebung des Bankgeheimnisses werde als Preis für eine
kurzfristige Erhöhung der Rückläufe auf Dauer zu hoch sein. "Denn mit
dem Fall des Bankgeheimnisses, das bei uns sowieso schon sehr löchrig
ist, wird das internationale Ansehen des Finanzplatzes Deutschland
restlos ruiniert", befürchtet Redley. Folge werde sein, dass
Deutschland zum Land des "gläsernen Steuerzahlers" werde und damit
bei Investitions- und Anlegungsstrategien im Zweifel nicht mehr
berücksichtigt werde. Ganz nebenbei schaffe sich die Finanzverwaltung
damit auch tiefere Einblicke in die Vermögensverhältnisse der Bürger
und bereite so die Grundlagen für weitere Steuerabschöpfungen.
Verzichte man auf die Abschaffung des Bankgeheimnisses und flankiere
diesen Schritt mit niedrigen Steuersätzen könne sich Deutschland
selber den Ruf eines Steuerparadieses erarbeiten. Das werde
mittelfristig und dauerhaft zu einem höheren Vertrauen in den
Finanzplatz Deutschland führen, ausländische Anleger anlocken und
damit das Steueraufkommen dauerhaft auf hohem Niveau halten. "Dann
sind Steuermehreinnahmen von 25 Milliarden Euro durchaus möglich",
sagt Redley.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher), 
Tel.: 0228/9161-20
Zitelmannstraße 22
53113 Bonn

Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, übermittelt durch news aktuell

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