Über 100 Expeditionen im Fokus an der Uni Bremen: Meeresforschende treffen sich zur Konferenz der Forschungsschiffe
Vom 5. bis 6. März ist die Universität Bremen Gastgeberin der Statuskonferenz Forschungsschiffe 2024. In 80 Vorträgen zu 108 Fahrten präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Ergebnisse ihrer Forschungsexpeditionen aus den Jahren 2019, 2020 und 2021. Veranstalter sind die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vertreten durch den Projektträger Jülich.
Die Schiffe der bundesdeutschen Forschungsflotte – ALKOR, ELISABETH MANN BORGESE, HEINCKE, POSEIDON, METEOR, MARIA S. MERIAN, POLARSTERN und SONNE – sind entscheidende schwimmende Plattformen für die nationalen und internationalen Meereswissenschaften. Sie ermöglichen den Forschenden den direkten Zugang bis zum Meeresboden der Ozeane und zu aktuellen Daten. Solche Daten sind unerlässlich für das Verständnis globaler Phänomene wie Klimawandel, Veränderung von mariner Biodiversität und Ökosysteme sowie geologischer Gefahren und Ereignisse am Meeresboden.
Auf der sogenannten Statuskonferenz Forschungsschiffe präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 80 Vorträgen Ergebnisse zu 108 solcher Forschungsexpeditionen aus den Jahren 2019, 2020 und 2021. Es werden Präsentationen und Diskussionen zu den Themen Marine Chemie, Marine Biologie, Marine Geologie, Ozeanographie, Marine Technik, Marine Geophysik, Marine Geochemie sowie Marine Biogeochemie stattfinden. Besonders ist, dass die Konferenz führende Forschende, Gutachtende, Reedereivertreter:innen sowie Geldgeber und Wissenschaftsmanager:innen aus dem Bereich der marinen Wissenschaften zusammenbringt.
Forschungsministerin Stark-Watzinger: „Hochmoderne Forschungsflotte ist unerlässlich“
Veranstalter sind das Gutachterpanel Forschungsschiffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Projektträger Jülich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Gastgeberin ist die Universität Bremen. Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, sagt zur Rolle der Forschungsschiffe: „Wenn wir den Klimawandel effektiv bekämpfen wollen, müssen wir die Meere noch besser verstehen. Dafür ist eine hochmoderne Forschungsflotte wie unsere unerlässlich, die weltweit im Dienste der Wissenschaft unterwegs ist. Aber auch der interdisziplinäre wissenschaftliche Austausch wie jetzt auf der Statuskonferenz Forschungsschiffe ist von großer Bedeutung. Denn um Perspektiven für die Zukunft der Meere und Polarregionen zu entwickeln, brauchen wir Daten, digitale Modelle und Innovationen aus der Wissenschaft. Wir wollen daher den Dialog und die Vernetzung weiter fördern sowie die Erneuerung der Forschungsinfrastruktur vorantreiben. Hierbei sind Investitionen in neue High-Tech-Schiffe wie die aktuell entstehende METEOR oder künftig das Nachfolgeschiff der POLARSTERN besonders wichtig.“
Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, betont: „Forschungseinrichtungen wie das Bremer MARUM oder das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven beschäftigen sich mit wichtigen marinen Fragen. Um Antworten zu finden, brauchen die Forschenden Schiffe, Tauchroboter, Messinstrumente und vieles mehr. Auf der Statuskonferenz Forschungsschiffe, die heute an der Universität Bremen gestartet ist, bekommt man davon einen sehr guten Eindruck. Diese Infrastruktur zu pflegen, zu erneuern und weiterzuentwickeln ist sehr wichtig, damit die Meeresforschung auch künftig zu neuen Erkenntnissen gelangen kann. Wir brauchen diese Ergebnisse auch, um zum Beispiel den Klimawandel zu verstehen und ihm entgegen zu treten und um das Leben im Meer besser schützen zu können. Ich freue mich, dass wir die Konferenz zu Gast in Bremen haben.“
Professorin Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen, unterstreicht die Rolle des Landes Bremen und der Universität: „Der Wissenschaftsstandort Bremen ist bekannt für seine international herausragende Arbeit in der Meeresforschung. Die Universität steht im Zentrum dieses Forschungsnetzwerkes und agiert auf Augenhöhe mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Land. Das Wissen, das hier entsteht, bildet wichtige Grundlagen zum Schutz unserer Ozeane, des Klimas und der Umwelt“.
Die Statuskonferenz in englischer Sprache ist integraler Teil des gemeinsamen Verfahrens zur Vergabe von Schiffszeit auf den deutschen Forschungsschiffen. Neben den Berichten und Ergebnissen aus der Forschung und Posterbeiträgen geht es zudem um den Neubau des Forschungsschiffs METEOR IV sowie die mehrmonatige FUTURO-Expedition. Pandemiebedingt ist es die erste Statuskonferenz, die vor Ort stattfindet.
An der Uni Bremen führt die Forschungseinrichtung MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften Schiffsexpeditionen in viele Bereiche der Weltmeere durch, um die Zusammenhänge zwischen Ozean und Klima, Wechselwirkungen zwischen Geosphäre und Biosphäre sowie die Dynamik des Meeresbodens zu verstehen. Der am MARUM angesiedelte Exzellenzcluster „Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde“ ist einer von 57 seit 2018 bundesweit von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsverbünden. Mit einem Fortsetzungsantrag des Clusters und einem Neuantrag der Antragsskizze „Die Marsperspektive: Ressourcenknappheit als Grundlage eines Paradigmas der Nachhaltigkeit“ bewirbt sich die Uni Bremen in einer neuen Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder in der Förderlinie Exzellenzcluster.
Weitere Informationen:
Zur Konferenz inklusive Agenda: https://event.ptj.de/statuskonferenz-forschungsschiffe-2024
Zum Tagungsband: https://event.ptj.de/statuskonferenz-forschungsschiffe-2024#tagungsband
Fragen beantwortet:
Prof. Gerhard Bohrmann
Universität Bremen
Fachbereich Geowissenschaften
MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen
Telefon: +49 421 218 65050
E-Mail: gbohrmann@marum.de
Pressekontakt während der Statuskonferenz:
Henning Kraudzun
Projektträger Jülich
Marine und maritime Forschung, Geowissenschaften und Schifffahrt (MGS)
Telefon: +49 381 20356-277
E-Mail: h.kraudzun@fz-juelich.de
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