Forschende der Uni Bremen an ESA-Mission CO2M beteiligt
Forschende der Uni Bremen an ESA-Mission CO2M beteiligt
Bei der diesjährigen Weltklimakonferenz in Baku konnten sich die Staaten nicht auf weitere Schritte zur Senkung der klimaschädlichen Treibhausgase einigen. Vor neun Jahren am 12. Dezember 2015, waren die Ziele auf der Weltklimakonferenz ambitionierter: So wurde im Pariser Abkommen beschlossen, den Klimawandel einzudämmen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Dazu werden auch Daten gesammelt. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Universität Bremen.
Im Pariser Abkommen vor neun Jahren wurde beschlossen, den Klimawandel einzudämmen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Dazu werden auch Daten gesammelt. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Universität Bremen.
Forschende des Instituts für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen spielen eine Schlüsselrolle bei künftigen Copernicus-Satelliten, die den menschengemachten Kohlendioxid-Ausstoß überwachen. Das Projekt mit dem Titel CO2M (Anthropogenic Carbon Dioxide Monitoring Mission) wird Daten sammeln, um die Fortschritte bei der Reduzierung der Kohlenstoffdioxid- und Methan-Emissionen zu verfolgen, wie im Pariser Klimaabkommen vereinbart.
Die Europäische Weltraumagentur ESA hatte vor vier Jahren für den Bau neuer CO2M-Treibhausgas-Satelliten im Rahmen des europäischen COPERNICUS Programms das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB ausgewählt. Im Oktober diesen Jahres haben ESA und die Europäische Union bekanntgegeben, dass die Finanzierung von drei CO2M Satelliten gesichert ist. Diese Satelliten basieren auf Arbeiten/ dem CarbonSat-Konzept der Forschenden der Universität Bremen. Die Wissenschaftler des Instituts für Umweltphysik engagieren sich auch weiterhin beim Aufbau des Systems, beispielsweise mit der Entwicklung von innovativen Datenanalysemethoden und flugzeuggestützten Treibhausgasmessungen.
Wichtige Daten zu Treibhausgasemissionen
Die globalen Daten zu Treibhausgasemissionen, die die CO2M Satelliten liefern, werden benötigt, um die Quellen von Treibhausgasen von lokalen bis auf globale Skalen zu quantifizieren. Es können beispielsweise Emissionen von Großkraftwerken oder Städten erfasst werden. Das Ziel ist, vom Menschen verursachte Emissionen von Treibhausgasen zu erkennen, anschließend zu reduzieren und den Klimawandel zu begrenzen.
„Mit dem CO2M-System werden wir in Europa über eine wichtige Informationsquelle verfügen“, sagt Professor Hartmut Bösch vom Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. „CO2M wird einen Fortschritt bei der weltraumgestützten Beobachtung von anthropogenen CO₂- und Methan-Emissionen darstellen.“
Die CO2M-Mission baut auf wissenschaftlicher Expertise und technologischer Innovation auf, die zu einem großen Teil auf die Beiträge der Universität Bremen zu CarbonSat zurückzuführen sind. Dieses frühere Missionskonzept, das im Rahmen des Earth Explorer-Programms der Europäischen Weltraumorganisation entwickelt wurde, sollte die Machbarkeit der hochpräzisen Messung von CO₂- und Methanemissionen (CH₄) aus dem Weltraum demonstrieren.
Das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen spielte eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der wissenschaftlichen Ziele, der Instrumentenanforderungen und den Datenverarbeitungsmethoden. Diese Arbeit an CarbonSat legte den Grundstein für CO2M. Die Forscher entwickelten neuartige Algorithmen und Simulationstechniken, welche die Genauigkeit der atmosphärischen Messungen gewährleisten, insbesondere bei der Unterscheidung menschengemachter CO₂-Quellen von natürlichen Emissionen.
Herausforderung: Daten nicht nur sammeln, sondern auch auswerten
Derzeit entwickeln die Forschenden der Universität Bremen einen Auswerte-Algorithmen für die CO2M Mission. Im Rahmen einer großen europäischen Initiative erhielt das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen von der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) den Auftrag, die Auswerte-Programme zu entwickeln, die zur Generierung der CO2M-Datenprodukte verwendet werden. Diese Datenprodukte werden das zentrale Element des europäischen CO₂-Überwachungs- und Verifizierungsdienstes des Copernicus Atmospheric Monitoring Service sein.
Darüber hinaus beauftragte die Europäische Weltraumorganisation ESA das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen mit der Konzeption und dem Bau des flugzeuggestützten CO2M-Systems CAMAP (CO2 And Methane Airborne maPper). Dies basiert auf den Kompetenzen der IUP beim Aufbau und Betrieb von luftgestützten bildgebenden Sensoren für Treibhausgase.
Gebaut werden die CO2M-Satelliten von einem europäischen Industriekonsortium unter Führung von OHB in Bremen. Der erste Satellit soll 2027 gestartet werden.
Weitere Informationen:
https://www.iup.uni-bremen.de/carbon_ghg/
https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Videos/2023/12/Tracking_human_emissions_from_space
Fragen beantworten:
Prof. Dr. Hartmut Bösch
Universität Bremen
Fachbereich Physik/ Elektrotechnik
Institut für Umweltphysik
Telefon: +49 421 218 62777
E-Mail: hboesch@uni-bremen.de
Dr. Michael Buchwitz
Universität Bremen
Fachbereich Physik/ Elektrotechnik
Institut für Umweltphysik
Telefon: +49 421 218 62086
E-Mail: buchwitz@uni-bremen.de
Dr. Heinrich Bovensmann
Universität Bremen
Fachbereich Physik/ Elektrotechnik
Institut für Umweltphysik
Telefon: +49 421 218 62102
E-Mail: heinrich.bovensmann@uni-bremen.de
Universität Bremen Hochschulkommunikation und -marketing Telefon: +49 421 218-60150 E-Mail: presse@uni-bremen.de Über die Universität Bremen: Leistungsstark, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Gesellschaftliche Verantwortung ist ihr Leitprinzip seit ihrer Gründung 1971. Sie steht für die weltweit notwendigen sozialen und ökologischen Veränderungen ein, für Demokratie, Vielfalt und Gerechtigkeit. In Forschung, Lehre, Verwaltung und Technik sind der Universität Bremen die UN-Nachhaltigkeitsziele und Klimagerechtigkeit ein besonderes Anliegen. Mit ihrem breiten Fächerspektrum von rund 100 Studiengängen verbindet sie außergewöhnliche Leistungsstärke und großes Innovationspotential mit ausgeprägter Interdisziplinarität. Sie steht nachdrücklich für den Ansatz des Forschenden Lernens und Studierens. Als eine ambitionierte europäische Forschungsuniversität pflegt die Universität Bremen enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. In der Region ist sie Teil der U Bremen Research Alliance und Transferpartnerin für viele Akteure. Als Teil der Europäischen Universitätsallianz YUFE - Young Universities for the Future of Europe leisten die 23.000 Menschen der Universität Bremen einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft und gestalten aktiv wissenschaftliche Kooperationen weltweit.