Schwäbische Zeitung: Der Machtkampf tobt - Kommentar
Leutkirch (ots)
In dem bisher eher verdeckt geführten Streit um die Macht bei der EnBW begeben sich die beiden Kontrahenten aus der Deckung: auf der einen Seite die OEW, hinter der CDU-regierte Landkreise stehen, auf der anderen Seite die grün-rote Landesregierung - und mittendrin EnBW-Chef Hans-Peter Villis. Der will für seinen Konzern 800 Millionen Euro, um das bisherige Atomstrom-Unternehmen neu aufzustellen.
Das erste Zeichen haben die Landkreise gesetzt; sie wollen Villis frisches Kapital zur Verfügung stellen - vor dem Hintergund, dass die Landesregierung im Sommer ihrerseits eine Kapitalerhöhung kategorisch ausgeschlossen hatte. Einen Tag später reagierte die Landesregierung. "Geld stinkt nicht", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann - und erklärte, dass auch die Suche nach neuen Investoren eine Möglichkeit sei.
Dass diese Geldgeber nach den Überlegungen von Kretschmann auch aus dem Ausland kommen könnten, muss als Warnung an die OEW verstanden werden: Wenn ihr versucht, uns in der Frage vor vollendete Tatsachen zu stellen, könnte man die Landkreise mit dem Umbau des Energieriesens auch ganz alleine lassen.
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