Schwäbische Zeitung: Riesters Ruf retten - Kommentar
Leutkirch (ots)
Die Riester-Rente bekommt einen Beipackzettel. Das ist gut und richtig. Endlich lesen die Kunden Schwarz auf Weiß, mit welchen Renditen sie im Alter rechnen können und welche Kosten schlimmstenfalls drohen. Zu lange durften schwarze Schafe in der Banken- und Versicherungsbranche mit dem einst guten Namen Riester Schindluder treiben. Sie drehten den Sparern Verträge mit kümmerlichen Zinsen oder unverfrorenen Provisionen an. Riester wurde zum Synonym für Abzocke. Darunter litten nicht nur geprellte Kunden, sondern auch viele seriöse Finanzmakler. Riester hat es keineswegs verdient, pauschal verdammt zu werden. Nach wie vor bietet diese Form der Vorsorge Vorteile, die normale Banksparpläne oder Aktienfonds nicht haben: Der Staat zahlt erkleckliche Fördersummen und begünstigt Riestern steuerlich. Der Gesetzgeber rettet aber nicht allein den Ruf der Riester-Rente. Die Regierung unterstreicht auch, welche Bedeutung sie zu Recht der privaten Vorsorge beimisst. Wer sich allein auf den Staat verlässt, dem droht Armut im Alter.
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