Schwäbische Zeitung: Die Gunst der Stunde - Kommentar
Ravensburg (ots)
Die Fusion der beiden Volksbanken wird bei Weitem nicht die letzte gewesen sein. Die Leutkircher Bank und die Bad Waldseer Bank tun gut daran, sich zusammenzuschließen, solange es ihnen gut geht. Denn wer weiß, was in drei oder fünf Jahren ist. Vor fünf Jahren hätte noch keiner für möglich gehalten, welch tiefgreifende Veränderungen der Finanz- und Bankensektor erleben sollte. Es ist also richtig, auf Sicht zu fahren und für das nächste Unwetter gut vorbereitet zu sein. Und genau das tun die beiden Volksbanken. Geht es ihnen erst einmal schlecht, dann hilft auch keine Fusion mehr. Zumindest, wenn beide kriseln - und das gilt auch für die Genossenschaftsbanken. Ihre Struktur ist zwar einerseits ein Schutz vor Krisen: Sie sind fest in der realen Wirtschaft verankert. Doch sie kann auch ein Fluch sein. Denn um strategisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen, wie eine Fusion zur rechten Zeit, müssen 75 Prozent der Genossenschaftsmitglieder und alle Vorstände an einem Strang ziehen. Und genau daran mangelt es oft. Deswegen war es doppelt gut, die Gunst der Stunde zu nutzen. Die sechs Vorstände und die Mitgliedervertreter der beiden Banken zeigten Einigkeit.
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