Alle Storys
Folgen
Keine Story von Schwäbische Zeitung mehr verpassen.

Schwäbische Zeitung

Schwäbische Zeitung: Die Show und das Geld - Leitartikel

Ravensburg (ots)

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ist dafür bekannt, dass sie gerne schnell auf Konfrontationskurs geht. So auch vor der neuen Tarifrunde für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen.

Seit gut einer Woche plagt die Gewerkschaft die Bevölkerung mit stillstehenden Bussen und U-Bahnen, überquellenden Mülleimern und geschlossenen Kitas. Würde das alles einem guten Zweck dienen, dann hätten die Menschen wohl auch Verständnis. Aber diese Streiks dienen keinem guten Zweck.

Warum nicht?, könnte man sich da fragen. Schließlich soll es doch so sein, dass Menschen, die sehr wichtig für das Funktionieren unseres Alltags und Gemeinwesens sind, von ihrem Gehalt auch sorgenfrei leben können. Das können aber viele von ihnen nicht. Die Krankenschwester oder die Kindergärtnerin, der Sozialarbeiter oder der Busfahrer verdienen sich keine goldene Nase. Allerdings haben sie nicht nur wichtige, sondern auch anstrengende Jobs mit unangenehmen Arbeitszeiten. Es ist ihnen nur zu wünschen, dass sie ihre Forderungen nach mehr Gehalt wenigstens teilweise durchsetzen können.

Aber die Warnstreiks werden dies nicht bewirken. Das Einzige, was sie bewirken, sind Ärger in der Bevölkerung - und einen Anstieg der Mitgliederzahl bei der Gewerkschaft Verdi. Zugespitzt gesagt: Die Streiks sind nur Show.

Das Angebot der Arbeitgeber wird so oder so in dieser Woche vorgelegt - egal, wie viele Busse nun stillstehen. Nur die Gesprächsatmosphäre hat gelitten. Und ein partnerschaftliches Abwägen der einzelnen Forderungen wäre vonnöten, denn das Thema ist komplex.

Völlig verschiedene Branchen und Berufe in völlig unterschiedlichen Regionen und Städten Deutschlands fordern alle die gleiche Lohnanhebung. Die Kommunen haben aber sehr unterschiedlich gefüllte - oder auch geleerte - Kassen.

Egal, was dabei herauskommt, es muss ein Kompromiss gefunden werden, mit dem auch die ärmste unter den Kommunen leben kann.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
  • 27.03.2014 – 21:00

    Schwäbische Zeitung: Kommentar: Ukraine braucht Timoschenko nicht

    Ravensburg (ots) - Die pro-westliche Ex-Regierungschefin der Ukraine, Julia Timoschenko, kandidiert für das Präsidentenamt. Es ist ein logischer Schritt für die kürzlich aus dem Gefängnis entlassene Oppositionelle, die sich nach einer zweiten Chance sehnt. Man muss jedoch der Ukraine und dem Westen wünschen, dass die machthungrige "Gasprinzessin" mit dem geflochtenen Zopf scheitert. Sie wäre die falsche Person für ...

  • 27.03.2014 – 21:00

    Schwäbische Zeitung: Leitartikel: Es braucht mehr Steuerfahnder

    Ravensburg (ots) - Wahrscheinlich macht es Sinn, was die Länderfinanzminister planen. Der Staat muss klar signalisieren, dass Steuerhinterziehung eben eine Straftat ist und kein Kavaliersdelikt. Die Regeln für die sogenannte strafbefreiende Selbstanzeige sollen verschärft werden. Dem Wähler gleich welcher politischer Farbe wird das gefallen. Ist doch in den vergangenen Jahren der Eindruck entstanden, dass reiche und ...

  • 26.03.2014 – 21:06

    Schwäbische Zeitung: Kommentar: Verkrampfte Bewerbungsverfahren

    Ravensburg (ots) - Tim und Julia haben es leichter als Wladimir oder Aische, eine Lehrstelle zu finden. Eine Studie beweist, dass Jugendliche mit ausländischen Vornamen auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt werden. Es gibt keinen Grund, an der Stichhaltigkeit dieser Untersuchung zu zweifeln. Reflexartig wird nun nach dem Gesetzgeber gerufen. Wo die Gesellschaft und ihre Individuen versagen, muss die Amme Staat es mit ...