Schwäbische Zeitung: Hass bedroht den Diskurs - Kommentar zu Pegida und Maas
Ravensburg (ots)
Jetzt also der Goebbels-Vergleich. Was Pegida-Chef Lutz Bachmann am Montagabend in Dresden vom Stapel ließ, als er Justizminister Heiko Maas mit den obersten Nazi-Propagandisten verglich, ist einfach nur übel. Auf der anderen Seite kann es nur diejenigen verwundern, die bisher davon ausgingen, bei Bachmann handele es sich um einen besorgten Bürger, der sich eben ein bisschen deutlicher als andere zur Flüchtlingskrise äußert.
Tatsächlich besteht die Pegida-Führungsriege - und das wurde nun wirklich zum x-ten Mal deutlich - in weiten Teilen aus nichts anderem als Rechtsradikalen, die hetzen und Hass versprühen, jenseits jedes demokratischen Dialogs.
Die politische Diskussion in Deutschland droht sich auch wegen Pegida in eine radikale Richtung zu verändern. Gepöbel droht Argumente zu ersetzen. Das kann nicht im Interesse der Demokraten in diesem Land sein - egal, ob sie Merkels Kurs stützen oder diesen skeptisch sehen. Was dieses Land braucht, ist ein offener Diskurs - ohne von vermeintlich politisch Korrekten ausgesprochene Denkverbote, aber vor allem auch ohne Hass, Beleidigungen und persönliche Angriffe.
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