PM: Risikoaffin und selbstbewusst – So sind die zukünftigen Gründerinnen und Gründer in Deutschland
Ein Dokument
PRESSEMITTEILUNG
Risikoaffin und selbstbewusst – So sind die zukünftigen Gründerinnen und Gründer in Deutschland
Wer wird in den nächsten Jahren am ehesten gründen? Und wer eher nicht? Eine Antwort auf diese Frage erhält man durch die Betrachtung der Personen, die in den nächsten drei Jahren gründen möchten, aber noch keine Schritte in Richtung Selbstständigkeit unternommen haben. Was zeichnet diese „Gründenden von Morgen“ aus? Das zeigen die neuen Daten des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) 2020/21.
Eschborn, 26. November 2021. Laut der repräsentativen GEM-Bevölkerungsbefragung ist die Zahl der potenziellen Gründenden in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen. Während in den Jahren 2010–2018 jährlich fünf bis sieben Prozent der Befragten angaben, in den nächsten drei Jahren gründen zu wollen, aber noch keine Gründungsschritte unternommen zu haben, waren es im Jahr 2019 bereits neun Prozent. Im Jahr 2020 steigt dieser Wert weiter auf 10,7 Prozent der insgesamt 3003 Befragten.
Die Mehrheit möchte eine Geschäftsidee ausnutzen
Die meisten Personen, die 2020 vorhatten, in den nächsten drei Jahren ein Unternehmen zu gründen, wollten eine bestimmte Geschäftsidee nutzen (70 Prozent). Lediglich 19 Prozent der befragten potenziellen Gründenden wollten gründen, weil er oder sie keine bessere Erwerbsalternative hatte.
Gründungsabsicht ist durch die Pandemie beeinflusst
Knapp die Hälfte der potenziellen Gründenden gab an, dass ihre Gründungsabsichten zumindest zu einem gewissen Grad durch die Pandemie beeinflusst wurden. Zwei Erklärungen sind möglich: Die Pandemie kann einerseits die Gründungsabsicht positiv beeinflusst haben, weil durch die Krise neue Geschäftsmöglichkeiten entstanden sind. Andererseits kann die Pandemie die Gründungsabsicht junger Menschen auch negativ beeinflusst haben, da sie ihre Gründungspläne krisenbedingt verschoben haben.
Menschen mit Einwanderungsgeschichte stark vertreten
Unter potenziellen Gründenden liegt der Anteil an Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, bei 38 Prozent. Zum Vergleich: unter werdenden Gründenden, die bereits konkrete Gründungsschritte unternommen haben, liegt dieser Anteil bei nur 16 Prozent. Es ist also gut möglich, dass sich der Migrationsanteil unter Gründenden in den nächsten Jahren erhöhen wird, wenn die potenziellen Gründende von heute ihr Vorhaben realisieren.
Risikoaffin, jung und selbstbewusst
Auffällig ist, dass potenzielle Gründende risikofreudig sind und ihre Gründungsfähigkeiten selbstbewusst einschätzen. Nur ein Viertel der Befragten gibt an, dass sie die Angst vor dem Scheitern von einer Unternehmensgründung abhalten würde. Darüber hinaus geben 65 Prozent der potenziellen Gründenden an, die Fähigkeiten und das Wissen für eine Unternehmensgründung zu haben. Außerdem denken 58 Prozent, dass eine Unternehmensgründung in Deutschland einfach ist. Die restlichen Befragten sind bezüglich dieser Einschätzungen deutlich zurückhaltender. Zusätzlich ist die Mehrheit der potenziellen Gründenden jung – über 60 Prozent sind zwischen 18 bis 34 Jahre alt.
Seitens der Politik sollten also Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit diese im Schnitt jungen, selbstbewussten Menschen ihre Geschäftsidee auch verwirklichen können. Vor allem in Hochschulen und Schulen kann es durch passende Programme gut gelingen, Unternehmergeist früh zu stärken. Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte sollten hierbei gleichermaßen berücksichtigt werden. So kann sich die deutsche Gründungszene in Zukunft hoffentlich auf viele innovative Gründende freuen.
Zu diesen und anderen Ergebnissen des aktuellen GEM 2020/21 ist ein kostenloser Infografiken-Band als Download unter http://rkw.link/infografiken2021 erhältlich.
Der GEM Länderbericht Deutschland 2020/21 des RKW Kompetenzzentrums und des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie steht unter http://rkw.link/gem2021 zum Download oder zur kostenfreien Bestellung als Printexemplar zur Verfügung.
Sämtliche GEM-Länderberichte Deutschland seit 1999 stehen unter http://www.iwkg.uni-hannover.de/gem.html als Download zur Verfügung.
Für weitere Informationen oder Interviews zum Thema stehen Ihnen die Expertinnen und Experten des RKW Kompetenzzentrums sowie der Leibniz Universität Hannover gerne zur Verfügung. Sprechen Sie uns gerne an! presse@rkw.de
Pressekontakt RKW Kompetenzzentrum Julia Niles und Sarah Schuppener Düsseldorfer Straße 40 A 65760 Eschborn Tel: 06196 495 - 2852; -2853 presse@rkw.de
Über das RKW Kompetenzzentrum Das RKW Kompetenzzentrum ist ein gemeinnütziger und neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Sein Angebot richtet sich an Menschen, die ihr etabliertes Unternehmen weiterentwickeln, ebenso wie an jene, die mit eigenen Ideen und Tatkraft ein neues Unternehmen aufbauen wollen. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu entwickeln, zu erhalten und zu steigern, Strukturen und Geschäftsfelder anzupassen und Beschäftigung zu sichern. Zu den Schwerpunkten „Gründung“, „Fachkräftesicherung“ und „Innovation“ bietet das RKW Kompetenzzentrum praxisnahe und branchenübergreifende Lösungen und Handlungsempfehlungen für aktuelle und zukünftige betriebliche Herausforderungen. Bei der Verbreitung der Ergebnisse vor Ort arbeitet das Kompetenzzentrum mit Sitz in Eschborn eng mit den Expertinnen und Experten in den RKW Landesorganisationen zusammen. Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Weitere Informationen: www.rkw-kompetenzzentrum.de