Frankfurter Rundschau: Scheitern am rechten Weg
Frankfurt (ots)
Das hat man auch nicht oft: dass das erste Opfer schon da ist, bevor die Tat überhaupt stattgefunden hat. Aber im Fall Stanislaw Tillich kann man es so sehen: Ihn hat genau die Strategie aus dem Amt getrieben, die die Union im Bund, gezerrt und getrieben von der CSU, demnächst einzuschlagen droht. Tillich, schon seit fast einem Jahrzehnt Ministerpräsident, hat in Sachsen ja seit fast einem Jahrzehnt genau das getan, was die Seehofers und Spahns empfehlen: Er hat die rechte Rhetorik so hingebungsvoll gepflegt ("Deutschland muss Deutschland bleiben"), er hat sich die Masche, alle kritischen Geister als linksgrüne "Gutmenschen" zu verunglimpfen, so sehr zueigen gemacht, dass seine CDU nicht als Alternative zur AfD dastand, sondern als deren blässlicher Abklatsch. Ergebnis: Mehr sächsische Stimmen für die ganz Rechten als für die CDU bei der Bundestagswahl.
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