Frankfurter Rundschau: Nur eine Atempause
Frankfurt (ots)
Die spanische Zentralregierung sollte die Zeit bis zu den Wahlen in Katalonien im Dezember nutzen, um den jetzigen Etappenerfolg in einen Sieg umzuwandeln. Das wird die Regierung Rajoy nur erreichen, wenn sie sich um die Anhänger der Unabhängigkeit bemüht und so gegen die gesellschaftliche Spaltung Kataloniens arbeitet. Es ist allerdings zu befürchten, dass Rajoy weiter hart bleibt und sich nicht damit zufrieden gibt, die Regionalregierung abgesetzt und Katalonien unter die Fuchtel Madrids gestellt zu haben. Sollte Rajoy darauf aus sein, den politischen Gegner vollends in die Knie zu zwingen, dann könnte der Frust der Separatisten in Wut umschlagen. Danach sieht es derzeit zwar nicht aus. Doch der ehemalige Regionalpräsident Carles Puigdemont und seine Mitstreiter haben in dem Konflikt lediglich eingelenkt. Dies ist der Moment seiner Kontrahenten, nicht weiter auf einen Gegner einzuschlagen, der bereits am Boden liegt.
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