Wir müssen sozialer bauen
Mit den bisherigen Werkzeugen löst der Bund das Problem des teuren Wohnens in unseren Städten nicht. Wir müssen uns trauen, ganz anders zu bauen.
Frankfurter Rundschau, 24.02.2021 (ots)
Es ist keine Seltenheit im Rhein-Main-Gebiet, dass ärmere Familien mangels Platz ihre jugendlichen Kinder auf der Wohnzimmercouch schlafen lassen. Manche ziehen an den Rand des Ballungsraums, teils ins nächste Mittelgebirge, von wo aus sie dann stundenlang - meist mit dem Auto - zur Arbeit pendeln.
Diese Beispiele, die auch aus Stuttgart oder Hamburg stammen könnten, zeigen: Viel zu bauen, reicht nicht. Es geht auch darum, richtig zu bauen. Wichtiger als die Auszahlung eines "Baukindergelds" wäre eine viel massivere Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Statt einer "Mietpreisbremse", die Studien zufolge oft wirkungslos bleibt, bräuchte es mehr Milieuschutzsatzungen, die es Städten erlauben, von Luxussanierung bedrohte Gebäude zu kaufen und so einen weiteren Anstieg der Mieten zu verhindern. Der Bund müsste auch dafür viel Geld bereitstellen - denn manche Städte können es sich schlicht nicht leisten, Wohnhäuser aufzukaufen.
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