Aggressive Sprache
Frankfurter Rundschau (ots)
Die Eckpunkte für eine Reform der Bundeswehr haben einen strengen, kriegerischen Ton. Ein dramatisches Bild von der Sicherheitslage wird gezeichnet, ein Land, umzingelt von Gefahren. Die Bedrohungen durch Cyber-Angriffe, durch Russland und China werden unterschätzt. Vor Jahren hat es eine Debatte gegeben, als der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg vom Afghanistan-Einsatz als Kriegseinsatz gesprochen hat. Bei Kramp-Karrenbauer steht der Krieg vor der Haustür. Die Zeit der Behutsamkeit bei der Rollendefinition der Bundeswehr ist vorbei. Kramp-Karrenbauer fügt sich ein in den Reigen der Muskelspieler. Der Ton macht Nachvollziehbares zum Bedenklichen: Die Bundeswehr soll schneller als bisher einsatzfähig sein, keine langen Abstimmungs - und Vorbereitungszeiten mehr, "kaltstartfähig". Die schnelle Reaktionsfähigkeit, das Zähnefletschen darf nicht zum Wert an sich werden, Kontrolle ist nötig und darf nicht vom Schlagwort "Realpolitik" vom Tisch gewischt werden.
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