Versprechen statt Lösungen
Frankfurt (ots)
In der Türkei wird es nach Erdogans Wahlsieg erst schlimmer, bevor es besser wird. Denn der wiedergewählte Präsident hat während seiner Kampagne nicht gesagt, wie er die Probleme seines Landes lösen will. Erdogan hat zwar mit Versprechen und Lügen seine nationalistischen und islamistischen Anhängerschaft mobilisieren können. Aber er hat nicht erklärt, wie er die galoppierende Inflation bändigen, die darniederliegende Wirtschaft in Fahrt bringen und wie er die unzähligen Häuser im Erdbebengebiet bauen will. Bisher hat er von diesen Defiziten mit Wahlgeschenken abgelenkt. Doch dieses Mittel ist ausgereizt, da er dafür die staatlichen Finanzen bereits geplündert hat. Damit niemand von ihm zu all dem Antworten fordert, hat er am Abend seines Triumphes den nächsten Wahlkampf eröffnet. Vordergründig will er die Städte Istanbul und Ankara bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr für sich gewinnen. Darüber hinaus will er die Stimmung nutzen, um gegen seine politischen Gegner vorzugehen.
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