Falsches Instrument
Frankfurt (ots)
Statt wieder einmal einen sozialen Pflichtdienst vorzuschlagen, sollten sich SPD-Bundestagsabgeordnete dafür einsetzen, dass die Mittel für Freiwillige Dienste in den beiden kommenden Jahren nicht um 100 Millionen Euro gekürzt werden, wie es der Haushaltsentwurf der Ampelkoalition vorsieht. Ein Pflichtdienst ist für das erstrebenswerte Ziel eines gedeihlichen Miteinanders auch nicht das geeignete Instrument. Der Eingriff in die Freiheit des oder der Einzelnen erfordert ein übergeordnetes Ziel. Mit der Landesverteidigung ließen sich Wehrpflicht und Zivildienst rechtfertigen. Unklar ist auch, für welche Bereiche ein Pflichtdienst gelten soll, ohne wie der Zivildienst mit vorhandenen Jobs zu konkurrieren. Ganz zu schweigen von teuren bürokratischen Strukturen, um die Dienstleistenden einzuberufen. Einfacher wäre es, die Freiwilligen Dienste auszubauen oder das Ehrenamt attraktiver zu machen. Denkbar ist auch, in der Schule mehr Raum für soziale Aktivitäten zu schaffen.
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