Zu kurz gesprungen
Frankfurt (ots)
Immer, wenn sich die Bundesregierung aufmacht, das Bafög zu ändern, ist die Inflation schneller am Ziel. So ist an der aktuellen Reform einiges zu begrüßen. Die Ausweitung des Kreises der Berechtigten, ein bisschen mehr Flexibilität bei der Bezugsdauer, der Einmalzuschuss von 1000 Euro. Den können Studierende etwa in eine Wohnungskaution stecken. Wobei beispielsweise in Frankfurt die hochschulnahe Zweizimmerwohnung 1200 Euro Miete kosten kann. Die Kaution entsprechend zwei- bis dreimal so viel. Glücklich ist, wer in einem geförderten Wohnheim unterkommt. Aber das sind in Hessen nicht einmal zehn Prozent der Studierenden. Gebetsmühlenartig fordern Studierendenvertretungen, Wohngeld nicht pauschal zu verteilen, sondern an den Studienort anzupassen. Und den Fördersatz zu erhöhen. Beim Bafög geht es nicht darum, mehr Menschen zu einem Studium zu bewegen, sondern um Gerechtigkeit. Auch Menschen ohne wohlhabende Eltern sollen studieren dürfen. Diesem Gedanken wird die Reform nicht gerecht.
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