BPM-Tools im Vergleich: Finanzinstitute fordern den KI-Turbo im Prozessmanagement
Frankfurt (ots)
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst auch in der Finanzbranche angekommen. Die Integration in das Prozessmanagement (BPM) hinkt jedoch hinterher. Nur wenige Anbieter liefern bereits praxistaugliche KI-Funktionen. Doch der Druck auf die Hersteller wächst, wie die 14. Ausgabe des "BPM-Marktüberblicks" von Cofinpro zeigt. Die Studie der auf Finanzinstitute spezialisierten Unternehmensberatung analysiert die führenden BPM-Tools und bietet eine herstellerneutrale Entscheidungshilfe in Zeiten disruptiver Technologien.
"KI ist im Bereich Business Process Management ein Allrounder mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Anwender können damit den Funktionsumfang von BPM-Tools erweitern, besser nutzen oder auch anderen Akteuren zur Verfügung stellen", erklärt Dirk Ungemach-Strähle, Partner bei Cofinpro und Mitautor der Studie. Die BPM-Anbieter sind dabei, erste KI-Funktionen in ihre Tools zu implementieren. Trotz zum Teil sehr guter Ansätze ist in den meisten Fällen noch keine Produktionsreife erreicht. Hier sollte das Umsetzungstempo deutlich erhöht werden.
Insbesondere Technologien wie Predictive Analytics oder autonome KI-Agenten werden die Prozesse in den kommenden Jahren revolutionieren: GenAI verwandelt unstrukturierte Daten in visualisierte Prozessmodelle, RAG (Retrieval-Augmented Generation) ermöglicht chatbasierte Dokumentenabfragen und Anomaly Detection erkennt Betrugsmuster in Echtzeit. Banken fordern daher eine schnelle Integration von KI, so die Erfahrung von Ungemach-Strähle.
Immerhin zeigen Tools wie Aeneis (KI-"HilfeBot") oder BIC Platform (KI-Assistent "Arty"), wie die Integration von KI künftig gelingen könnte. Andere Anbieter verzichteten zum Beispiel aus Datenschutzgründen noch bewusst ganz auf KI - eine Strategie, die Cofinpro langfristig für fragwürdig hält. "Für BPM-Toolanbieter empfiehlt es sich, Partnerschaften mit KI-Spezialisten einzugehen, um den Instituten neue Anwendungen - auch unter Einhaltung der Datenschutzanforderungen - zu ermöglichen", so Branchenexperte Ungemach-Strähle.
Die tatsächlichen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen
Besonderen Wert legt der jährliche Marktüberblick zu BPM-Tools auf Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit - mit Fokus auf die Umsetzung regulatorischer Anforderungen in den Bereichen Governance, Risk & Compliance (GRC) sowie Prozessoptimierung und -automatisierung. Auch Aspekte wie die regulatorische Zukunftsfähigkeit wie DORA-Compliance werden bewertet. "Bei allen Vorteilen der neuen Technologien sollten sich die Häuser nicht von KI-Gadgets blenden lassen, sondern ihre tatsächlichen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen", betont Cofinpro-Partner Ungemach-Strähle. "Ein Tool mit schwacher GRC-Anbindung ist trotz KI-Features kein Fortschritt."
Die kommenden Jahre werden von dem Spagat geprägt sein, die formale, regelbasierte BPM-Welt sinnvoll mit dynamischer KI-Technologie zu verknüpfen. "KI wird den Markt radikal verändern - nur BPM-Toolanbieter mit einer klaren Roadmap werden überleben", prognostiziert Ungemach-Strähle. Wer jetzt nicht in KI-Forschung investiere oder strategische Partnerschaften eingehe, werde langfristig an Relevanz verlieren. Banken stünden vor der Grundsatzentscheidung zwischen Abwarten, Eigenentwicklung oder hybriden Lösungen. Sein Rat an die Finanzinstitute: "Prüfen Sie kritisch, was Ihr BPM-Tool wirklich leistet - und setzen Sie KI gezielt dort ein, wo sie echten Mehrwert schafft, nicht als bloßes Buzzword."
Download und Kontakt:
Über 100 Bewertungskriterien und Erfahrungen aus 80 Prozessexzellenz-Projekten flossen in die Analyse der 14. Ausgabe mit ein. Der "BPM-Marktüberblick 2025" analysiert ADONIS, Aeneis, BIC Platform, ibo, Process360 Live und TopEASE. Die Studie steht hier zum Download bereit.
Über Cofinpro ( www.cofinpro.de)
Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Banken und Fondsgesellschaften in der Management-, Fach- und Technologieberatung. Zu den Kunden zählen große Geschäfts-, Landes- und Förderbanken sowie die genossenschaftliche Finanzgruppe. Gegründet 2007 als mitarbeitergetragene Aktiengesellschaft beschäftigt die Unternehmensberatung inzwischen rund 250 Bank- und Technologieexperten. Das Haus hat 2025 zum 15. Mal in Folge vom Great Place to Work® Institut die Auszeichnung als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands erhalten.
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