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Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Reisemobile mit Fiat-Ducato-Motor sprengen Abgasgrenzwerte
Dr. Stoll & Sauer hat Modelle von Dethleffs und Pilote testen lassen
Verbraucherkanzlei rät zum schnellen Klagen

Lahr (ots)

Die Ergebnisse sind schockierend: Wohnmobile der Hersteller Pilote und Dethleffs, die mit Fiat-Ducato-Motoren ausgerüstet sind, sprengen die gesetzlichen Abgasgrenzwerte für Stickoxide. Fahrzeuge mit der Euroabgasnorm 5 überschreiten den Grenzwert für Leichte Nutzfahrzeuge (280 mg/km) im normalen Straßenverkehr um das 9,9- bzw. 6,9-fache. Die Dr. Stoll & Rechtsanwaltsgesellschaft mbH hat im Oktober und November 2020 beim Emissions-Kontroll-Institut (EKI) der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zwei Reisemobile testen lassen.

Das Gutachten beweist die Verwicklung der Branche in den Diesel-Abgasskandal von Fiat Chrysler Automobiles (FCA). Dr. Stoll & Sauer rät betroffenen Verbrauchern zur Beratung im eigenen kostenlosen Online-Check. Die Kanzlei gehört zu den führenden im Abgasskandal. Die Inhaber haben den Verbraucherzentrale Bundesverband in der VW-Musterfeststellungsklage vertreten, einen 830-Millionen-Euro- Vergleich ausverhandelt und mit Abschluss des Verfahrens Rechtsgeschichte geschrieben.

Politik bringt Abgasskandal in die Reise- und Wohnmobilbranche

Der seit 2016 in Deutschland schwelende Abgasskandal bei Fiat Chrysler ist im Sommer 2020 im Zuge von Durchsuchungen von FCA-Büroräumen durch die Staatsanwaltschaft Frankfurt wieder an die Öffentlichkeit gekommen. Es geht um den Verdacht des Betrugs. An Dieselmotoren hat FCA die Abgasreinigung so manipuliert, dass die gesetzlichen Stickoxid-Grenzwerte nur auf dem Prüfstand und nicht im Normalbetrieb auf der Straße eingehalten werden. Der Fall ist im Resultat vergleichbar mit dem Abgasskandal bei der VW AG. Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) und Deutsche Umwelthilfe (DUH) waren FCA auf die Schliche gekommen. Die EU-Kommission hat deshalb gegen Italien ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Involviert ist auch der heutige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und sein Vorgänger Alexander Dobrindt (beide CSU). Gemeinsam sorgten sie 2016 dafür, dass die von Fiat manipulierten Motoren auch in Reise- und Wohnmobilen von beinahe allen deutschen Herstellern verbaut werden konnten - mit einer vorläufigen Typgenehmigung.

Die Verbraucher sind natürlich verunsichert. Laut Staatsanwaltschaft Frankfurt sollen rund 200.000 Freizeitfahrzeuge betroffen sein. Die Motoren sind nicht genehmigungsfähig und es drohen Fahrverbote und Stilllegungen. Die Verbraucher-Kanzlei Dr. Stoll & Sauer hat bereits erste Klagen gegen FCA eingereicht. Die Verbraucher haben ein mangelhaftes Fahrzeug zu einem überhöhten Preis erworben. Auf dem für Reise- und Wohnmobilen wichtigen Gebrauchtmarkt wird es zu einer erheblichen Wertminderung der Fahrzeuge durch den Skandal kommen. Die Verbraucher sind damit zweimal betrogen worden. Die Kanzlei rät den betroffenen Verbrauchern dazu, sich anwaltlich beraten zu lassen. Im kostenfreien Online-Check der Kanzlei lässt sich der richtige Weg aus dem Diesel-Abgasskandal herausfinden. Die Fälle werden individuell geprüft, ehe man sich auf ein gemeinsames Vorgehen gegen den Autobauer einigt.

Dethleffs T7150 stößt 10-fache des erlaubten NOx-Grenzwertes aus

Bei der Verbraucherkanzlei Dr. Stoll & Sauer haben sich mittlerweile innerhalb weniger Wochen rund tausend Verbraucher gemeldet, die sich beraten lassen und ihre berechtigten Ansprüche gegen FCA durchsetzen wollen. Der erste Gerichtstermin findet am 25. Januar 2021 am Landgericht Freiburg statt. Wie bereits im Diesel-Abgasskandal von Volkswagen unterstützt die Kanzlei auch die Ermittlungen der Behörden gegen FCA. Daher hat Dr. Stoll & Sauer bei zwei Reisemobilen im Oktober und November Abgastests in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind erschreckend. Der Dethleffs T7150 stößt im realen Straßenverkehr knapp das 10-fache des erlaubten NOx-Grenzwertes aus. Hier nun die Details des Gutachtens des Emissions-Kontroll-Instituts (EKI):

  1. Fahrzeug: Fiat Ducato 150 Multijet Pilote G700G, 109 kW, Euro 5, Erstzulassung Mai 2016

Fünf Messungen im realen Fahrbetrieb

  • Durchschnitt CO2 in g/km 286
  • Durchschnitt NOx in mg/km 1.926
  • Faktor zu Grenzwert NOx Euro 5 Diesel, leichte Nutzfahrzeuge (280 mg/km) 6,9

Zwei NEFZ-Messungen auf der Straße

  • Durchschnitt CO2 in g/km 288
  • Durchschnitt NOx in mg/km 1.564
  • Faktor zu Grenzwert NOx Euro 5 Diesel, leichte Nutzfahrzeuge (280 mg/km) 5,9

2. Fahrzeug: Fiat Ducato 150 Multijet Dethleffs T7150, 109 kW, Euro 5, Erstzulassung Mai 2015

Sechs Messungen im realen Fahrbetrieb

  • Durchschnitt CO2 in g/km 285
  • Durchschnitt NOx in mg/km 2.779
  • Faktor zu Grenzwert NOx Euro 5 Diesel,leichte Nutzfahrzeuge (280 mg/km) 9,9

3. Wie laufen die Untersuchungen ab?

  • Messtechnik: Während den Testfahrten wird der gesamte Abgasstrom des Fahrzeugs über am Auspuff angebauten Rohre gesammelt, durch den Durchflussmesser geleitet, welcher einen kleinen Anteil der Abgase entnimmt und über einen beheizten Schlauch in die Analysegerät leitet. Die Messtechnik wird durch eine separate Stromversorgung, einem Lithium Akku, gespeist. Nach dem Einbau und dem Warmlauf der Messgeräte erfolgt eine Kalibrierung mit den entsprechenden Prüfgasen, so dass verlässliche Messdaten erhoben werden können.
  • Messmethode: Die Messungen erfolgen im normalen Straßenverkehr auf einer festgelegten Teststrecke von rund 32 km in Berlin mit Anteilen von Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Landstraße beträgt 80 km/h, auf der Autobahn 120 km/h. Die Fahrer beachten die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung und folgen den Hinweisen der in den Fahrzeugen vorhandenen Schaltanzeigen. Parameter wie Umgebungstemperatur und Luftfeuchte sowie Startzeit werden zu Beginn jeder Messung dokumentiert.

Was spricht dafür, dass Fiat Chrysler Motoren manipuliert?

Im Abgasskandal von Fiat Chrysler hat das Bundesverkehrsministerium aktiv eingegriffen und dafür gesorgt, dass manipulierte Motoren in Reise- und Wohnmobilen auf deutschen Straßen fahren dürfen. Hier liegt nach Ansicht der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer ein klarer Fall von Staatshaftung vor. FCA manipuliert mit seinen Motoren die Abgasreinigung und hat an die Verbraucher minderwertige Fahrzeuge verkauft. Hier Fakten, was im Skandal alles bekannt und geschehen ist und wie unverfroren KBA und Verkehrsministerium die Hände in den Schoß gelegt haben, obwohl europäisches Recht gebrochen worden ist:

  1. In den USA klagten bereits 2015 Investoren wegen angeblich irreführender Angaben zu Dieselabgasen gegen FCA. Erst im April 2019 einigte sich Fiat Chrysler im Rechtsstreit mit US-Anlegern auf einen Vergleich. Der Autokonzern akzeptierte eine Zahlung von 110 Millionen Dollar (98 Millionen Euro).
  2. Im Frühjahr 2016 ließ die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im Zuge des Diesel-Abgasskandals vom VW auch die Abgaswerte von Fahrzeugen anderer Hersteller überprüfen. Der Fiat 500X Euro 6 sprengte laut einer Mitteilung vom 9. Februar 2016 mit 1777 mg/km Stickoxid bei einer Untersuchung durch die Berner Hochschule alle Normen. Euro 6 erlaubt einen Ausstoß von 80 mg/km Stickoxid.
  3. Das von der DUH informierte Kraftfahrt-Bundesamt überprüfte nun ebenfalls Fiat-Fahrzeuge. Im April 2016 fiel neben dem Fiat 500X auch der Fiat Ducato Euro 5 negativ auf. Das KBA stellte klar, dass das System der Abgasrückführung (AGR) in seiner Wirksamkeit reduziert arbeitet. Das ist letztlich eine Beschreibung für das Vorhandensein einer unzulässigen Abschalteinrichtung. Der Ducato dient als Basisfahrzeug für die Reise- und Wohnmobilbranche.
  4. Wenig später informierte die Bosch GmbH das Bundesverkehrsministerium darüber, dass der Autozulieferer an Fiat unzulässige Abschalteinrichtungen geliefert hatte. Bosch war im Zuge der Untersuchungen zum VW-Abgasskandals ins Visier der Ermittler geraten und packte in einem Gespräch am 14. April 2016 beim KBA gegen Fiat aus.
  5. Im Mai 2016 forderte das KBA Fiat und die italienische Zulassungsbehörde dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die hergestellten Fahrzeuge mit dem genehmigten Typ in Übereinstimmung gebracht werden. Für die italienische Behörde besteht jedoch bis heute kein Handlungsbedarf.
  6. Das KBA beabsichtigte, die Typengenehmigung für Reise- und Wohnmobile mit Fiat-Motoren zu verweigern. Am 25. Mai 2016 intervenierte die Geschäftsleitung von Knaus Tabbert brieflich beim damaligen CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer und bittet um eine Lösung des Problems. Der wandte sich am 3. Juni 2016 per Mail an den damaligen Bundesverkehrsminister und Parteifreund Alexander Dobrindt. Am 14. Juni 2016 wurde das KBA gestoppt und die Reise- und Wohnmobile erhielten wieder eine Genehmigung. Die deutschen Hersteller sollten keine Nachteile durch eine Fahrzeugtechnik erleiden, die sie nicht zu verantworten hatten.
  7. Am 31. August 2015 informierte das Bundesverkehrsministerium die EU-Kommission über die Ergebnisse des KBA.
  8. Im Mai 2017 leitete die EU-Kommission aufgrund des Fiat 500X ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die italienische Regierung ein.
  9. 2017 begannen Ermittlungen in den USA gegen den Konzern. Die US-Umweltbehörde EPA fand acht Abschalteinrichtungen in Fahrzeugen mit Fiat-Motoren. Am 22. Mai 2017 reichte die US-Justizbehörde für die EPA Klage gegen FCA ein. Fiat stritt jedoch ab, die Dieselfahrzeuge manipuliert zu haben. Um die Klage und eine weitere des Bundesstaats Kalifornien beizulegen, zahlte FCA im Januar 2019 mehr als 500 Millionen Dollar (434 Millionen Euro). Zudem musste FCA rund 300 Millionen Dollar für Entschädigungen von US-Autobesitzern sowie Rückrufe und Reparaturen von Dieselwagen bezahlen. Der mitangeklagte deutsche Zulieferer Bosch sollte bis zu 27,5 Millionen Dollar zahlen.
  10. Am 17. Mai 2018 reichte die EU-Kommission vor dem EuGH Klage unter anderem gegen Italien ein. Deutschland, Italien, Luxemburg und das Vereinigte Königreich sollen die EU-Vorschriften für die Typgenehmigung von Fahrzeugen missachtet haben.
  11. Am 22. Juli 2020 kam es durch die Staatsanwaltschaft Frankfurt zu Durchsuchungen von Büroräumen bei FCA in Deutschland, Italien und der Schweiz. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen den Konzern wegen Betrugs. Betroffen sind Multijetmotoren der Abgasnormen Euro 5 und 6 der Baujahre 2014 bis 2019. Der seit 2016 schwelende Diesel-Abgasskandal kochte in Deutschland wieder hoch. Es geht um den Verdacht des Betrugs im großen Stil.

Dr. Stoll & Sauer führte Musterfeststellungsklage gegen VW mit an

Bei der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH handelt es sich um eine der führenden Kanzleien im Abgasskandal. Die Kanzlei ist unter anderem auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert. Die Kanzlei führt mehr als 2000 Verfahren gegen verschiedene Autobanken wegen des Widerrufs von Autokrediten. Im Widerrufsrecht bezüglich Darlehensverträge wurden mehr als 5000 Verbraucher beraten und vertreten. Daneben führt die Kanzlei mehr als 15.000 Gerichtsverfahren im Abgasskandal bundesweit und konnte bereits hunderte positive Urteile erstreiten.

In dem renommierten JUVE Handbuch 2017/2018, 2018/2019 und 2019/2020 wird die Kanzlei in der Rubrik Konfliktlösung - Dispute Resolution, gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten besonders empfohlen für den Bereich Kapitalanlageprozesse (Anleger). Die Gesellschafter Dr. Ralf Stoll und Ralph Sauer führten in der RUSS Litigation Rechtsanwaltsgesellschaft mbH für den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) außerdem die Musterfeststellungsklage gegen die Volkswagen AG, handelten einen 830-Millionen-Vergleich aus und schrieben mit Abschluss des Verfahrens am 30. April 2020 Rechtsgeschichte. Im JUVE Handbuch 2019/2020 wird die Kanzlei für ihre Kompetenz beim Management von Massenverfahren als marktprägend erwähnt.

Pressekontakt:

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https://www.vw-schaden.de/
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