ZDFinfo, Programmhinweis
Mainz, 3. Dezember 2013
Mainz (ots)
Mittwoch 4. Dezember 2013, 22.25 Uhr log in Eine Frage der Ehre: Nutzt der Staat die Freiwilligen aus? Pflege, Schule, Feuerwehr: Fast jeder dritte Deutsche tut's - ehrenamtlich. Geld gibt's in der Regel keins. Nur der Staat verdient. Saniert seine Finanzen auf Kosten engagierter Bürger, die helfen wollen und dort einspringen, wo die öffentliche Hand immer weniger investiert. Verkommt das Ehrenamt zum Lückenbüßer oder stärkt der freiwillige Einsatz unseren Zusammenhalt? Gäste: Stefan Selke Der Soziologe kritisiert, dass sich der Staat zunehmend aus seiner Verantwortung zurückzieht: "Freiwillige werden von der Politik als Pannendienst missbraucht. Private Wohltätigkeit wird zunehmend zum kostengünstigen Ersatz für sozialstaatliche Leistungen." Dagmar Wöhrl Die CSU-Bundestagsabgeordnete unterstützt zahlreiche Hilfsprojekte. Sie ist überzeugt: "Ehrenamtliches Engagement gehört zum Rückgrat unserer Gesellschaft. Es sorgt für Verbundenheit und Zusammenhalt." Sabine Werth Sie gründete vor 20 Jahren den Verein "Berliner Tafel", bei dem sich heute über 1700 freiwillige Helfer engagieren. Die ehrenamtliche Vorsitzende sieht in ihrem Engagement "soziale Arbeit im Sinne der Nächstenliebe, der Mitmenschlichkeit und der Verantwortung füreinander". Sie warnt aber: "Für die Grundversorgung der Menschen ist der Staat zuständig." Moritz Eckert Seit Kurzen sammelt betterplace.org auch sogenannte "Zeitspenden". Der Mitbegründer der Online-Spendenplattform beobachtet, dass viele junge Menschen nicht zu Ehrenämtern mit langfristiger Verpflichtung, wohl aber zu zeitlich begrenzten Einsätzen für einen guten Zweck bereit sind. Moderation: Wolf-Christian Ulrich und Sandra Rieß
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