ZDFinfo - Programmhinweis
Mittwoch, 20. August 2014
Mainz (ots)
Mittwoch, 20. August 2014 log in mit Wolf-Christian Ulrich und Sandra Rieß Massenmord im Namen Allahs: Deutsche Waffen in den Irak? Es sind Bilder des Schreckens: Enthauptungen, Massenexekutionen und Hunderttausende auf der Flucht. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" kennt keine Grenzen. Wer sich nicht unterwirft, wird umgebracht. Ein Kampf, der Angst verbreiten soll und alles einem großen Ziel unterordnet: die Errichtung eines mächtigen Kalifats - eines neuen islamischen Gottesstaates. Humanitäre Hilfe kann nicht die einzige Antwort des Westens sein, meinen die USA und lassen Kampfjets und Drohnen zur Verteidigung der bedrängten Jesiden und Kurden im Nordirak starten. Doch können Bomben wirklich helfen? Die Bundesregierung denkt nach und zögert. Klar scheint: Auch Deutschland will nicht nur zusehen und schließt Waffenlieferungen in die Krisenregion nicht mehr aus. Ein Kurswechsel in der Außenpolitik oder nur Gedankenspiele ohne Wirkung? Gäste: Elmar Brok, CDU Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europa-Parlament ist überzeugt: Europa muss helfen, die Terroristen zurückzudrängen. Dabei dürfen wir nicht außen vor stehen. Wenn es notwendig ist, dann soll Deutschland Waffen liefern. Dietmar Bartsch Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag widerspricht: Militärische Lösungen im Irak seien jetzt nicht angesagt. "Wir wollen bei Waffenexporten voll auf die Bremse treten, denn bei Waffen weiß man nie, wer sie am Ende wirklich in den Händen hält." Die in Deutschland geborene Jesidin Nora Kizilhan hat Familienangehörige im Irak, die von den IS-Milizen verschleppt worden sind. Sie fordert: "Die kurdischen Kämpfer müssen aufgerüstet und eine Schutzzone für die Jesiden eingerichtet werden. Sonst droht ein Völkermord." Der Nahostexperte Michael Lüders ist überzeugt, dass Luftschläge allein gegen die IS nicht reichen werden. Die Frage nach Waffenlieferungen hält er für pikant: Was wäre, wenn die Waffen, die den kurdischen Peschmerga-Kämpfern geliefert werden, am Ende in den Händen der PKK landeten, und sie damit den NATO-Verbündeten Türkei angreifen würden?"
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