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Wenn Ernährung und Freizeit zum Luxus werden - Save the Children warnt vor Verschärfung von Kinderarmut in Europa

Berlin (ots)

In Deutschland und anderen europäischen Ländern steigt die Zahl der Kinder, die Armut und soziale Ausgrenzung erfahren. Immer mehr Familien müssen sich entscheiden, wofür sie ihr knappes Geld ausgeben. In einem neuen Positionspapier zeigt Save the Children, wie sich diese Krise auf Kinder auswirkt und was getan werden muss, damit sie trotz der aktuellen Herausforderungen gesund aufwachsen.

"Wir steuern sehenden Auges in eine weitere Armutsspirale, deren gesellschaftliche Folgen wir noch nicht absehen können", sagt Eric Großhaus, Advocacy Manager Kinderarmut und soziale Ungleichheit bei Save the Children Deutschland. "Daran ändern auch kurzfristige Entlastungspakete wenig, wie sie etwa in Deutschland umgesetzt wurden. Wir brauchen strukturelle Veränderungen und Investitionen in alle Bereiche, die Kinder betreffen. Dazu gehören das Schwimmbad, die Stadtbibliothek, eine gute Kinderbetreuung, bezahlbare Freizeitangebote - mit anderen Worten: eine für alle zugängliche soziale Infrastruktur."

Save the Children betrachtet in dem Papier die Situation in zwölf europäischen Ländern, in denen die Organisation arbeitet: in Deutschland, acht weiteren EU-Staaten sowie Albanien, Kosovo und Island. Überall hat die Inflation die Preise für Energie und Lebensmittel in die Höhe getrieben. Das macht sich unter anderem an der deutlich gestiegenen Nachfrage bei den Lebensmittel-Tafeln in Deutschland sowie etwa auch in Schweden und den Niederlanden bemerkbar.

"In Zeiten hoher Lebensmittelpreise wird gesundes Essen zum Luxus. Für eine gute körperliche und geistige Entwicklung ist aber auch eine gesunde Ernährung notwendig", betont Eric Großhaus. "Deshalb müssen die Regelsätze in der Grundsicherung weiter erhöht werden."

In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Die Folgen der COVID-19-Pandemie und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs verschlimmern die Situation von Millionen von Kindern zusätzlich.

Deshalb schlägt Save the Children für Deutschland insbesondere folgende Maßnahmen vor:

  • Weitere Erhöhung der Grundsicherungsleistungen (Bürgergeld, Sozialhilfe, Asylbewerberleistungsgesetz)
  • Rabatt für einkommensarme Familien auf das geplante Deutschlandticket
  • Schnelle Umsetzung der EU-Kindergarantie und der Kindergrundsicherung
  • Evaluierung der Entlastungspakete mit besonderem Augenmerk auf die Wirkung für Kinder in einkommensarmen Haushalten

"Auch und gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten dürfen wir die Kinder nicht aus den Augen verlieren", sagt Eric Großhaus. "Wir brauchen jetzt Investitionen und Reformen, damit sie eine solide Grundlage für die Zukunft haben. Indem wir Kinder stärken, geben wir ihnen das Rüstzeug für ein gesundes Leben und die Chance auf eine Zukunft ohne Armut."

Das Positionspapier finden Sie hier (Kurzfassung auf Deutsch) und hier (englische Fassung).

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Aktuelle Informationen finden Sie auf Twitter @SaveChildrenDE.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de

Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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