Save the Children Deutschland e.V.
s.Oliver Group und Save the Children weiten strategische Kooperation zur Förderung von Kinderrechten aus
ROTTENDORF/BERLIN (ots)
Gemeinsam mit der Kinderrechtsorganisation Save the Children bietet die s.Oliver Group jungen Arbeiter:innen in Bangladesch seit rund zehn Jahren eine qualifizierte Ausbildung in der Bekleidungsindustrie an. Was als soziales Engagement begann, wird nun ausgeweitet, um Kinderrechte noch besser zu schützen und Kinderarbeit noch wirksamer vorzubeugen. Neben Ausbildungsmöglichkeiten für Minderjährige beinhaltet die weiterentwickelte Kooperation auch erste Maßnahmen zur Förderung familienfreundlicher Arbeitsplätze. Parallel dazu überarbeitet die s.Oliver Group die Unternehmensrichtlinie zum verantwortungsvollen Umgang mit Kinderarbeit, um den Due Diligence und Social Compliance Ansatz zu stärken.
"Die s.Oliver Group ist ein Unternehmen mit starken Wurzeln, dessen Interesse vor allem den Menschen und den nachfolgenden Generationen gilt. Es ist daher ein essenzielles Ziel unseres Nachhaltigkeitsprogramms, faire Arbeitsbedingungen für die Menschen entlang der Lieferkette zu sichern", erklärt Oliver Hein, der als Chief Operating Officer der s.Oliver Group auch für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich ist. Das Projekt in Bangladesch, dem größten Beschaffungsmarkt des Unternehmens, ist ein wichtiger Baustein auf diesem Weg. "Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit Save the Children auch weiterhin auf einen starken Partner zählen können, mit dem wir das Thema nachhaltig begleiten und nun auf die nächste Stufe heben können", so Hein weiter.
Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, stimmt zu: "Der Mangel an sicheren Arbeitsplätzen für jugendliche Arbeitnehmer:innen zwischen 15 und 17 Jahren ist eine der Hauptursachen für Kinderarbeit. Viele junge Menschen weltweit müssen für ihren Lebensunterhalt arbeiten oder zum Haushaltseinkommen der Familie beitragen, jedoch bietet der formelle Sektor häufig kaum geeignete Erwerbsmöglichkeiten. So müssen sie in prekären Umständen oder im informellen Bereich tätig werden, wo große Kinderschutzrisiken herrschen. Mit s.Oliver und den Zulieferbetrieben in Bangladesch setzen wir genau hier an und können gemeinsam einen wichtigen Grundstein dafür legen, dass benachteiligte Jugendliche zu sicheren Bedingungen Arbeit finden und sich beruflich wie persönlich weiterentwickeln können."
Drei Projektsäulen zur Stärkung der Kinderrechte in Bangladesch:
Das "Young Workers Development Programme", ermöglicht benachteiligten Jugendlichen nach ihrer Schulausbildung eine qualifizierte Arbeit in der Bekleidungsindustrie zu finden und ein höheres Einkommen zu erzielen. Pro Ausbildungsjahrgang erhalten 45 Nachwuchskräfte bis 17 Jahre ein sechsmonatiges Training in den Bereichen Nähen oder Siebdruck. Daran schließt sich ein mindestens dreimonatiges Praktikum in einem von drei Zulieferbetrieben der s.Oliver Group an, mit dem Ziel sie nach erfolgreicher Ausbildung einzustellen. Neben dem klassischen Training-on-the-job erhalten die Nachwuchskräfte Schulungen, die sie in ihrer persönlichen Weiterentwicklung fördern. Dazu gehören beispielsweise Soft Skills, finanzielle Grundkenntnisse und die Arbeit am Computer. Das Ausbildungszentrum befindet sich ca. 30 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt und wurde für die Kooperation entsprechend von der s.Oliver Group ausgestattet.
Save the Children übernimmt die Leitung des Programms in Zusammenarbeit mit ihrer Tochterorganisation THE CENTRE (The Centre for Child Rights and Business) und UCEP (Underprivileged Children's Education Program).
Gerade für junge Menschen zwischen Schulabschluss und Volljährigkeit ist es in Bangladesch eine Herausforderung, eine sichere Arbeitsumgebung zu finden. Oftmals sind sie schon im Kindesalter in prekären Verhältnissen beschäftigt, um ihre Familie zu unterstützen. Das Projekt setzt genau an dieser Stelle an, indem es die Arbeitgeberperspektive aktiv einbezieht und die teilnehmenden Betriebe im Umgang mit den jungen Nachwuchskräften schult. Rahmenbedingungen, die sichergestellt werden müssen, sind beispielsweise kürzere Arbeitszeiten, geeignete Arbeitsplätze und Managementmethoden.
Ergänzend zum Engagement für jugendliche Erwerbstätige nimmt der Baustein "WeCare" die Bedarfe von berufstätigen Eltern in den Blick. Konkret wird eine erste Fabrik dabei unterstützt, ein familienfreundlicher Arbeitgeber zu werden. Sie bekommt Strategien, Praktiken und Programme an die Hand, mit denen Beschäftigte ihre Elternrolle, persönliche Entwicklungsziele und ihre Pflichten am Arbeitsplatz besser vereinbaren können. Bei beiden Bausteinen sollen die Fabriken dazu befähigt werden, die Maßnahmen langfristig selbständig und ohne Unterstützung durch die Organisation fortzuführen.
Der dritte Baustein umfasst die Unternehmensrichtlinien der s.Oliver Group zum Umgang mit Kinderarbeit. Um Kinderrechte auch in weiteren Geschäftsprozessen der s.Oliver Group zu verankern, werden die bestehenden Richtlinien in enger Zusammenarbeit mit Save the Children geprüft und Verfahren mit klaren Schritten und Verantwortlichkeiten entwickelt, um Fälle von Kinderarbeit aufzudecken, ihnen zukünftig vorzubeugen und Wiedergutmachung zu leisten. Dass das Thema nach wie vor sehr relevant ist, zeigen die jüngsten Entwicklungen: Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF ist die Zahl der Kinder in Kinderarbeit zuletzt wieder auf weltweit rd. 160 Millionen gestiegen.
Vorgänger-Projekt Work2Learn Advanced vom BMZ ausgezeichnet:
Die beiden Partner griffen bei der Überarbeitung des Ausbildungsplans auf die realen Anforderungen der Textilindustrie und auf ihre umfangreiche Expertise aus dem Vorgänger-Modell Work2Learn Advanced zurück. In diesem Rahmen erhielten von 2011 bis 2020 bereits mehr als 500 junge Textilarbeiter:innen die Möglichkeit einer fachlichen Ausbildung. Auch hier beteiligten sich Zulieferbetriebe der s.Oliver Group bereits aktiv durch die Vergabe von Praktika oder die Übernahme der neuen Fachkräfte - und profitierten vom Know-how der neuen Mitarbeitenden. Work2Learn Advanced wurde 2013 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit dem Innovationspreis für Vorhaben der beruflichen Bildung in Entwicklungsländern ausgezeichnet. Weitere Informationen unter: https://www.savethechildren.de/unterstuetzen/fuer-unternehmen/unsere-partner/soliver/
UNTERNEHMENSINFORMATION
Die s.Oliver Group hat sich seit 1969 zu einem Multi-Marken-Konzern entwickelt. Das Markenportfolio umfasst neben den Marken s.Oliver und QS auch comma, LIEBESKIND BERLIN und COPENHAGEN STUDIOS. Der Konzern beschäftigt international rund 5.100 Mitarbeitende.
Nachhaltigkeit bei der s.Oliver Group:
Als Unternehmen mit starken Wurzeln übernimmt die s.Oliver Group Verantwortung für Mensch und Natur. Im Rahmen eines integrierten Nachhaltigkeitsprogrammes verschreibt sich das Unternehmen daher klaren Zielen in den Bereichen People, Planet und Future (Product). Weitere Infos unter www.soliver-group.de/verantwortung.
Über Save the Children:
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
Pressekontakt:
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Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 120
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