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TUI verdient wieder im Delfingeschäft

Hagen (ots)

Erst vor zwei Jahren hatte sich der Reisekonzern TUI in der Türkei aus dem Geschäft mit Delfinarienangeboten zurückgezogen. Die Tierschutzorganisation Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte katastrophale Haltungsbedingungen mit etlichen Todesfällen in türkischen Delfinarien dokumentiert. Jetzt wagt der Reisekonzern erneut einen Vorstoß, um im Geschäft mit den Delfinen wieder zu verdienen und hat seit neuestem wieder das Sealanya-Delfinarium in Alanya im Ticketverkauf.

Gerade dort aber hatte das WDSF nachweisen können, dass im Jahr 2008 zehn Delfine aus der grausamen japanischen Delfintreibjagd in Taiji importiert worden waren, wovon vier Tiere im Frühjahr 2010 in dem Delfinarium qualvoll gestorben sind.

Mareike Opolka von der TUI-Unternehmenskommunikation gegenüber dem WDSF: "Wir wissen von unseren Reiseleitungen vor Ort, dass die Nachfrage deutscher Urlauber nach einem Besuch in einem Delfinarium groß ist, dass das Angebot vor Ort rege genutzt wird und zwar unabhängig von der Qualität der Einrichtungen. Mit dem Verkauf des Sealanya Delfinariums stellen wir sicher, dass die Urlauber ein kontrolliertes und zertifiziertes Delfinarium besuchen und nicht auf eigene Faust mangelhafte Einrichtungen aufsuchen."

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller sieht das anders: "Hier geht es TUI nur um's Geschäft, alles andere ist Scheinheiligkeit. TUI fördert durch den Ticketverkauf die mörderische Delfintreibjagd in Japan, weil der Delfinarienbetreiber durch die Ticketerlöse für die bisher verstorbenen Tiere weitere Delfine aus Wildfängen nachkaufen kann. Alleine schon das TUI-Showangebot mit Delfinen aus Taiji ist frivol und ein Skandal. Die Delfine leben im Sealanya-Delfinarium unter katastrophalen Bedingungen in viel zu kleinen Betonbecken und verbrennen bei über 40 Grad in der prallen Sonne, da ein erforderlicher Sonnenschutz fehlt. Das angebotene Schwimmen mit Delfinen ist kommerzielle Ausbeutung und Stress für die Tiere."

In Taiji findet alljährlich eine blutige Jagd auf rund 2.000 Delfine statt. Die schönsten Delfine werden für den Verkauf an Delfinarien mit einem Stückpreis von bis zu 150.000 US-Dollar aussortiert. Der Rest wird abgeschlachtet und landet in japanischen Restaurants und Schulkantinen. Der Oscar-prämierte Kinofilm "Die Bucht" mit dem Ex-TV-Flipper-Trainer und Delfinschützer Richard O'Barry ging 2010 um die Welt und sorgt immer noch für Entsetzen über das blutige Treiben der japanischen Fischer in Taiji. O'Barry, der 2011 mit dem Medienpreis Bambi geehrt wurde und Mitglied im WDSF-Kuratorium ist, sagte jetzt zur TUI-Entscheidung: "Delfine sterben weltweit für Delfinshowtickets an denen Blut klebt."

Ortmüller: "Wenn TUI seine Entscheidung für die Beteiligung an der Tierquälerei nicht zurückzieht, werden wir den Druck erhöhen und zum Reiseboykott aufrufen. Alle anderen großen Reiseveranstalter sind bisher unserer Empfehlung gefolgt und bieten keine Delfinarien in der Türkei an."

Hintergrund: http://www.wdsf.eu/index.php/delfinarien/delfinarien-tuerkei/alanya

Pressekontakt:

Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer u. Gründer WDSF
mobil: 01512 4030 952
Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)

Möllerstr. 19
58119 Hagen

0049/(0)2334/9190-22 tel
0049/(0)2334/9190-19 fax
01512 4030 952 mobil
e-mail: wds-forum@t-online.de

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