Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
Gesundheitgefährdung? Walfleisch-Skandal auf Grüner Woche - Tierschützer stellen Strafanzeige
Hagen (ots)
Die Berliner Zeitung B.Z. veröffentliche gestern, dass auf der Messe "Internationale Grüne Woche Berlin" an einem norwegischen Stand Walfleisch in Portionen zu je zwei Euro verkauft wurden und spricht von einem Skandal. "Viele Messebesucher kosteten bis Mittwochmittag, wie es schmeckt, ohne zu wissen, dass das eigentlich bei uns verboten ist", heißt es bei der B.Z.
Die Tierschutzorganisation Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hat heute gegen den norwegischen Messestandbetreiber "Fjord Norwegen" und seine Mitarbeiter wegen der illegalen Einfuhr und des Verkaufs des Fleischs von geschützten Minkwalen Strafanzeige bei der Berliner Staatsanwaltschaft und dem Hauptzollamt gestellt.
In einem veröffentlichten YouTube-Video auf der online-Seite der B.Z. weist die norwegische Projektleiterin des Messestands darauf hin, dass sie wüsste, dass das Walfleisch nur für wissenschaftliche Zwecke vorgesehen sei. Für die Tierschützer stellt diese Aussage in Verbindung mit der illegalen Einfuhr und dem Walfleischverkauf an bisher sechs Tagen der Messe bis zur Aufdeckung des Skandals einen Straftatbestand dar, weil Walprodukte nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen in Verbindung mit dem Bundesnaturschutzgesetz als streng geschützt eingestuft sind.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Die Ausrottung der Wale durch eine Handvoll Staaten, zu denen auch Norwegen gehört, muss gestoppt werden. Weltweit ist der Fang von Walen und der Verkauf von Walprodukten verboten und über 170 Staaten halten sich daran. Die Aktion der norwegischen Firma und ihrer Mitarbeiter auf der Grünen Woche ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten."
Da Minkwalfleisch nachweislich mit Umweltgiften wie PCB und Quecksilber verseucht sei, kritisiert das WDSF, dass mit dem Stand-Verkauf von insgesamt sieben Kilo zahlreiche Messebesucher unwissentlich einer möglichen Gesundheitsgefährdung ausgesetzt wurden. Der Grenzwert für den menschlichen Verzehr würde bei 2-3 mg/kg PCB liegen. Bei Minkwalfleisch sei jedoch eine Konzentration von 20,8 mg/kg festzustellen, so das WDSF.
Das WDSF verlangt von den zuständigen Strafvollzugsbehörden in Berlin ein umgehendes Einschreiten und den Vollzug der deutschen Gesetze. Demnach kann die Einfuhr und der gewerbsmäßige Handel von Produkten streng geschützter Arten mit einer Gefängnisstrafe von mindestens drei Monaten bis zu fünf Jahren belegt werden. Die norwegischen Messemitarbeiter haben den Walfleischverkauf nach der Konfrontation durch die B.Z. nach eigener Aussage umgehend eingestellt.
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