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International Justice Mission e.V.

Immer mehr Kinder werden über das Internet für Sex verkauft
Menschenrechtsorganisation International Justice Mission alarmiert anlässlich des Tages zur Abschaffung der Sklaverei am 02.12.

Berlin (ots)

Laut dem Global Slavery Index leben über 45 Millionen Menschen in moderner Sklaverei. Einer UN-Studie zufolge werden jährlich 1,8 Millionen Kinder zur Prostitution und Pornographie gezwungen. Besonders alarmierend ist die steigende Anzahl an Kindern, die über das Internet sexuell ausgebeutet werden. Darauf macht die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission e. V. (Berlin) anlässlich des Internationalen Tages zur Abschaffung der Sklaverei am 02.12. aufmerksam.

Verbrechen im Dunkelfeld: Kinder werden in Live-Shows sexuell ausgebeutet

Belegbare Zahlen zum weltweiten Ausmaß von sexueller Ausbeutung von Kindern im Internet fehlen bislang. Südostasien gilt als die Region, die am stärksten betroffen ist. Laut Unicef sind allein auf den Philippinen 60. bis 100.000 Kinder sexueller Ausbeutung im Internet ausgesetzt. Philippinische Behörden berichten, dass sie jeden Monat allein von US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden 2.600 Hinweise auf dieses Verbrechen bekommen.

Die meisten betroffenen Kinder sind laut IJM zwischen zwei und zehn Jahren alt. In Privaträumen werden sie live vor einer Webkamera sexuell missbraucht. Zuschauer sind Kunden aus aller Welt, die für solche "Shows" zwischen 20 und 150 US-Dollar zahlen - darunter auch Deutsche.

Ein globales Problem, das globale Lösungen fordert

Der von den Vereinigten Nationen initiierte Tag zur Abschaffung der Sklaverei erinnert an die 1949 verabschiedete Konvention zur Bekämpfung des Menschenhandels und der Ausbeutung von Personen. Die darin enthaltene Forderung an alle Mitgliedsstaaten bleibt aktuell und dringend.

"Die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Internet ist ein globales Verbrechen, das global gelöst werden muss", sagt Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland. "IJM sieht es als seine Aufgabe, Länder wie die Philippinen, von denen aus kinderpornografische Angebote online gestellt werden, mittelfristig in der Strafverfolgung zu fördern und zu unterstützen. Gleichzeitig fordern wir die deutsche Regierung und Gesellschaft auf, sich stärker gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern zu positionieren und diese zu bekämpfen."

Kaum Strafverfolgung von deutschen Tätern

Laut der Studie MiKADO nehmen zehn Prozent der untersuchten erwachsenen Internetnutzer online Kontakt zu ihnen unbekannten Kindern und Jugendlichen auf. Etwa die Hälfte von ihnen (5, 3 Prozent) berichtete über mindestens einen sexuellen Onlinekontakt. In der Praxis wird nur ein geringer Bruchteil der in Deutschland sitzenden Täter strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Geschützt durch die Anonymität des Internets müssen sie meist mit keinen Konsequenzen rechnen.

Wie IJM auf den Philippinen wirkt

IJM arbeitet auf den Philippinen seit 15 Jahren und kämpft mit den Behörden vor Ort gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern. 1.500 Kinder konnten bereits aus sexueller Ausbeutung in den Rotlichtmilieus in Cebu, Manila und Pampagna befreit werden. 645 Täter wurden verurteilt und 65 Clubs und Bars geschlossen, weil sie Kinder für Sex anboten. Seit 2016 fokussiert sich IJM auf die Bekämpfung von sexueller Ausbeutung von Kindern im Internet. 124 Kinder konnten bereits befreit werden. Eine spezielle Polizeieinheit zur Bekämpfung dieses Verbrechens auf der Insel Cebu wird derzeit von IJM geschult.

Über IJM

International Justice Mission (IJM) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation, die sich in zehn Ländern in Asien, Afrika und Südamerika für arme Menschen einsetzt, die von Gewalt betroffen sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung von Menschenhandel und Sklaverei.

Pressekontakt:

Für ein Interview zum Thema steht Ihnen gerne Dietmar Roller,
Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland e. V., zur Verfügung.

Pressestelle IJM Deutschland:
Judith Kühl | Tel: 030 246369013 | Email: jkuehl@ijm-deutschland.de
www.ijm-deutschland.de

Original-Content von: International Justice Mission e.V., übermittelt durch news aktuell

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