Umfrage: Acht von zehn Deutschen bereitet die Intransparenz des Gesundheitssystems große Angst
Patienten wollen wie gute Kunden behandelt werden
Berlin (ots)
Zweifelhafte Qualität der Behandlung, fehlender Wettbewerb zwischen den Kliniken, fabrikartige Bedingungen in Krankenhäusern - viele Menschen sind mit dem Gesundheitssystem in Deutschland unzufrieden und drängen auf tiefgreifende Reformen. So bereiten die Intransparenz und die fehlende Möglichkeit, die Behandlungsqualität selber beurteilen zu können, 78 Prozent der Befragten Angst. Und sogar 85 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass es im Gesundheitssystem nicht mehr um das Wohl der Menschen, sondern alleine um das große Geld gehe. Das sind zentrale Ergebnisse einer Online-Umfrage der weltweit tätigen Markenberatung Prophet zum Thema "Welche Erfahrungen haben Sie als Patient in Krankenhäusern gemacht", zu der Anfang April 1.000 Bundesbürger Online befragt worden sind.
Gerade die funktionale und fabrikartige Ausrichtung der Krankenhäuser bereitet vielen Bundesbürgern Sorge. So geben 78 Prozent der Befragten an, im Krankheitsfall Angst vor dem undurchschaubaren Gesundheitssystem zu haben. Nahezu neun von zehn Befragten fänden es daher hilfreich, wenn Krankenhäuser und Gesundheitsdienstleister Qualitätsberichte veröffentlichten, die sie als Patienten einsehen könnten. Und fast ebenso viele Bundesbürger sind der Meinung, dass diejenigen Krankenhäuser als Gewinner innerhalb des Gesundheitswesens hervorgingen, die Patienten wie einen Kunden behandelten und das Angebot an den Bedürfnissen ihrer Patienten ausrichteten.
"Wir sehen seit Jahren eine Entmenschlichung des Systems. Die emotionalen Bedürfnisse der Patienten spielen kaum mehr eine Rolle," analysiert der Berliner Prophet-Partner Felix Stöckle die Ergebnisse der Umfrage. Umso wichtiger sei es, den Patienten wieder in die Mitte des Systems zu stellen und sämtliches Handeln an seinen Bedürfnissen zu orientieren. Patientenzufriedenheit und operative Effizienz müssten sich nicht widersprechen und bedeuteten nicht automatisch höhere Kosten, meint der Consultant. So nütze eine Reduzierung der Wartezeit sowohl den Patienten, die zufriedener seien, als auch den Kliniken, die effizienter planen könnten. "Eine bessere und ganzheitlich ausgestaltete Patient Experience bedeutet nicht nur zufriedenere Patienten. Sie führt ebenso zu einer besseren Patientenversorgung, niedrigeren Kosten, höheren Gewinnen, mehr Zufriedenheit beim Personal und einer besseren Mitarbeiterbindung", sagt Gesundheitsexperte Stöckle.
Unter folgendem Link finden Sie die aktuellen Umfrageergebnisse zum Thema "Gesundheit in Deutschland":
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